Qimonda-Rettung: Grünes Licht von Sachsen

Doch das grüne Licht für das Darlehen vom Freistaat Sachsen könnte auch ganz schnell wieder auf rot schalten, nämlich dann, wenn der Chiphersteller Qimonda kein tragfähiges Gesamtpaket vorlegt. Das verkündeten am 6. Januar der sächsische Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) und Finanzminister Georg Unland (parteilos) dem Kabinett und den Koalitions-Fraktionen.

Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters hatte Jurk während der Kabinettssitzung erklärt, dass es wichtig sei den Mikroelektronikstandort Dresden zu erhalten. “Sachsen steht zu seiner Zusage von 150 Millionen Euro für die Rettung”, so Jurk. Finanzminister Unland betonte jedoch, dass Qimonda zunächst einige Bedingungen erfüllen müsse, um die Zukunft des Unternehmens abzusichern.

Zu diesen Bedingungen gehören Kostensenkungen und eine Technologie-Modernisierung. “Wir können keinen Blankoscheck ausstellen, wir wollen das Geld schließlich zurück”, sagte Unland. Die Verträge seien zum Teil bereits vorbereitet. Der Darlehensvertrag mit Qimonda soll so schnell wie möglich abgeschlossen werde, um die drohende Insolvenz des Speicherherstellers abzuwenden. Eine Insolvenz würde dramatische Auswirkungen auf den Halbleiterstandort Sachsen haben. In Sachsen gibt es rund 1200 Unternehmen aus dieser Branche mit etwa 40.000 Mitarbeitern.


Jurk: “Sachsen steht zu seiner Zusage von 150 Millionen Euro.”
Bild: SPD

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Wann sind Wahlen?
    Wenn es eine kleine Firma gewesen wäre, hätte sich kein Schwein darum gekümmert. Eine grosse Halbleiterfabrik zu retten bedeutet jedoch grosses Prestige für die gerade regierenden Parteien. Also muss die Firma auf Teufel komm raus gerettet werden, damit die regierende Partei die nächsten Wahlen gewinnen kann.

  • Quo Vadis
    Seltsames in Sachsen!
    Wo bleiben die Unternehmerparteien FDP u. CDU.
    Von Infinion, sebst fast Pleite, wir eine
    Eigenbeteiligung von € 150 Mio verlangt.
    Seriös oder Taktik?
    Bei der Landesbank war man, selbst im Aufsichtsrat
    etwas lockerer.
    Was soll eine Beteiligung von Infinion mit € 75 MIo
    wenn man selbst nicht an einen Erfolg glaubt?
    Geht es auch offener und korrekter-Naiv, ich weiß!
    odyseus

Recent Posts

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

18 Stunden ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

2 Tagen ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

2 Tagen ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

3 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

3 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

5 Tagen ago