SAP habe bei einer Ausschreibung den Zuschlag erhalten, berichtet das ‘Handelsblatt’. Ein SAP-Sprecher hatte den Millionen schweren Auftrag bestätigt, aber wolle sich nicht zum konkreten Volumen äußern.
Das Walldorfer Unternehmen kann damit erstmals seit langem wieder, als deutscher Hersteller, von einem Großauftrag der Vereinten Nationen profitieren. Obwohl die UN und ihre Unterorganisationen jährlich Aufträge in Höhe von rund zehn Milliarden Dollar vergeben, sind darunter kaum deutsche Unternehmen zu finden. 2007 erhielten die Firmen hierzulande den Zuschlag für Lieferungen im Wert von gerade einmal 151 Millionen Dollar.
Nach der Ansicht von Experten gibt es mehrere Gründe für das geringe Auftragsvolumen. So haben die Länder, in denen sich große UN-Organisationen wie das Hauptquartier in New York befinden, einen deutlichen Vorteil. Die USA führt die Liste der UN-Aufträge seit mehreren Jahren an. Aber auch dänische Unternehmen bekommen häufig Aufträge von der UN, da Kopenhagen 2006 den Zuschlag für den Sitz der UN-Organisation Unops (Beschaffungsbehörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit) erhielt. 2007 waren das Aufträge in Höhe von 658 Millionen Dollar.
Ein weiterer Grund ist, dass der deutsche Mittelstand sich vor dem sehr bürokratischen Registrierungsverfahren für die UN-Ausschreibungen scheut. Deutsche Unternehmen sind außerdem schwächer in den Bereichen vertreten, in denen die Vereinten Nationen einen Großteil ihrer Ware, wie Impfstoffe und Grundnahrungsmittel, einkaufen.
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