Einer der bekanntesten Anonymisierungsdienste heißt ‘Tor’ (The Onion Router). Onion (englisch für Zwiebel) deshalb, weil die ursprüngliche Anfrage wie bei einer Zwiebel durch mehrere Schichten geleitet wird, von der keine mehr als die Daten der letzten Schicht kennt.

Am anderen Ende erscheint die Anfrage dann in ihrer ursprüngliche in Form und wird an den Zielserver weitergeleitet, allerdings mit dem letzten Server im Tor-Netzwerk als Absender. Zurück geht es auf die gleiche Weise. Dass innerhalb der Tor-Zwiebel keine Aufzeichnungen über Absender und Ziel angefertigt werden, versteht sich von selbst.

Tor ist ein Projekt der Electronic Frontier Foundation (EFF), einer US-Organisation, die sich für Meinungsfreiheit im Internet einsetzt. Tor ist nicht auf das Surfen beschränkt, sondern kann mit jedem TCP-basierenden Dienst, etwa E-Mail, Instant Messaging oder dem Download-Dienst Bittorrent genutzt werden.

Benutzer von Windows, Mac OS oder Linux können Tor einfach nutzen. Das so genannte Vidalia-Paket installiert alle Komponenten, die zum anonymen Surfen erforderlich sind. Dazu gehören der Tor-Client, der lokale Proxy Privoxy und Torbutton, ein Tool für den Browser, um Tor ein- und auszuschalten. Ein Klick auf das Zwiebelsymbol am unteren Rand des Browsers genügt. Den Nachteil bemerkt der nun unsichtbare Surfer allerdings sofort. Die kostenlose Anonymisierung bremst das virtuelle Schlendern durch die Webseiten enorm.

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Silicon-Redaktion

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