Das Interesse an Hochleistungsrechnern ist ungebrochen, sagte Professor Hans Meuer, Mitbegründer der Internationalen Supercomputer Konferenz (ISC), auf der diesjährigen Veranstaltung in Hamburg. Dies dokumentierte auch die Rekordteilnehmerzahl von rund 1700 Fachbesuchern. Den Zulauf in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bezeichnete Meuer als “ISC-Wunder von Hamburg”.

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Obgleich es keine Änderung an der Spitze der Supercomputer-Weltrangliste gab, steht die Entwicklung bei den Hochleistungsrechnern auch in wirtschaftlich schweren Zeiten nicht still. Im ersten Jahr nach dem Knacken der Petaflops-Grenze sieht man immer mehr Rechner im Markt, die auf der neuen Generation der Multicore-Prozessoren mit vier Kernen und mehr basieren.

Der Chiplieferant für diese Systeme ist vielfach Intel. “80 Prozent der Top-500-Systeme basieren auf der Intel-Plattform”, sagte Richard Dracott auf der Konferenz. Der Konkurrenz-Druck im HPC-Bereich ist groß. IBM dominiert die Top500 Liste. Allein fünf Supercomputer der BlueGene-Generation finden sich unter den Top Ten der aktuellen Liste.

Jeder Hersteller versuchte auf der Konferenz mit neuen schnellen Systemen zu überzeugen. Bull stellt den ‘bullx’ vor, den ersten in Europa konzipierten Supercomputer für Extreme Computing. Laut dem Hersteller ermöglicht bullx den Unternehmen und Forschungslabors einen einfacheren und schnelleren Zugang zu Innovationen.

“Die globale Wirtschaftskrise bietet uns die Möglichkeit, die bisherigen Prozesse zu optimieren und eine Welt zu definieren, die auf zwei Grundprinzipien beruht: Innovation und Umweltbewusstsein. Wissenschaftler und Industrie können durch virtuelle Tests und Prototypenentwicklung ihre Projekte mithilfe der Computersimulation beschleunigen und neue Horizonte erschließen – ohne kostspieligen Materialverbrauch und ohne riskante Experimente”, erklärte Didier Lamouche, Bull Chairman und CEO.

Auch Sun hat neue Produkte aus seinem Open Network System vorgestellt, auf dessen Architektur auch das Sun Constellation System beruht. Darunter sind sowohl Hardware-Produkte als auch neue Software. Konkret präsentierte das Unternehmen einen neuen InfiniBand Switch mit vierfacher Datenrate (Quad Data Rate QDR), HPC Software Linux Edition 2.0, Grid Engine 6.2, eine erweiterte Version des Dateisystems Lustre sowie das Sun Studio 12 Update 1. Darüber hinaus zeigte Sun eine Vorschau auf Project M2, einer künftigen Erweiterung seiner Datacenter-Switch-Familie mit geringem Platzbedarf bei hoher Bandbreite.

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Silicon-Redaktion

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