Mit Linux auf dem Netbook konnte Acer hingegen nicht die Erfolge feiern, die man vielleicht gerne gesehen hätte, allerdings unternimmt der Hersteller mit Android einen zweiten Anlauf, wie Stefan Engel im Gespräch mit silicon.de erklärt.

silicon.de: Acer ist einer der ersten Hersteller, die auf Googles Android setzen. Was erwarteten sie von diesem neuen Betriebssystem?

Engel: Über solche Produkte entscheidet letzten Endes immer der Anwender. Android wird im Markt angeboten werden und dann wird die Nachfrage zeigen, ob die Kunden es auch kaufen. Das war bei Linux genauso: Im Zuge der Einführung wurden sehr viele Netbooks mit Linux angeboten. Zu unserer Überraschung hat sich gezeigt, dass das von Kundenseite nicht in dem Maße nachgefragt wurde, wie wir uns das eigentlich erwartet hatten. Nun müssen wir einfach abwarten, wie sich Android entwickelt.

silicon.de: Sie hatten auf mehr Umsatz mit Linux auf Netbooks gehofft?

Engel: Der Absatz von Netbooks läuft bei Acer sehr gut. Jedoch ist der Anteil von Linux unterhalb unserer Erwartungen geblieben. Ich kann hier nur für Deutschland sprechen, doch ich gehe davon aus, dass es sich in anderen Ländern ebenso verhält.

silicon.de: Haben sie eine Erklärung für dieses Kaufverhalten?

Engel: Der Kunde greift letzendes doch zum bekannten und bewähren Microsoft-Betriebssystem. Das ist zwar paradox, denn Linux wurde am Markt zu sehr attraktiven Preisen angeboten. Man kann durchaus sagen, dass die mit Linux ausgestatteten Netbooks deutlich tiefere Preispunkte markieren. Und trotzdem hat es die Nachfrage nicht in dem Maße gegeben wie wir das ursprünglich erwartet haben. Daher werden die Anwender auch die Entscheidung über künftige Entwicklungen fällen.

silicon.de: Für mich ist ein Netbook nicht mein primäres Arbeitsgerät. Dann müsste es doch eigentlich egal sein, ob zum Surfen im Internet der Browser Firefox oder Internet Explorer heißt?

Engel: Unsere Erfahrungen zeigen, dass es wenig Kunden gibt, die mit der Leistungsfähigkeit eines Netbooks unzufrieden sind. Wer aber ein Netbook als Notebook-Ersatz sieht, der muss sicherlich mit Einbußen bei der Geschwindigkeit rechnen. Aber das ist kein Nachteil des Produktes sondern das ist der Positionierung immanent. Der Großteil der Kunden weiß sehr geanu, was er tut, wenn er ein Netbook kauft. Wir sehen hier den Trend, dass viele Anwender eben gezielt Anwendungen, wie etwa das Surfen im Internet oder das Abrufen von E-Mails mit dem Netbook abdecken wollen.

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Silicon-Redaktion

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