Die Kommission befürchtet, dass die Kombination von MySQL mit Oracles proprietären Datenbankprodukten negative Effekte auf den Wettbewerb haben werde. Das geht aus einer Mitteilung von Sun an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Sun hatte die Open-Source-Technik MySQL im vergangenen Jahr gekauft.


EU-Kommissarin Neelie Kroes nimmt den Oracle-Sun-Deal genau unter die Lupe
Foto: CBS Interactive

Vor allem Oracle kritisiert die EU-Position scharf und kündigte Widerstand an. Die Kommission habe den Markt für Computerdatenbanken nicht verstanden, hieß es. Sun erklärte bereits vorsorglich, gegen eine entsprechende Entscheidung der EU könne vor dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften vorgegangen werden. Noch ist allerdings nichts passiert. Beim Statement of Objections handelt es sich lediglich um ein vorbereitendes Dokument – nicht um eine endgültige Entscheidung.

Die ablehnende Haltung der EU-Kommission war absehbar, nachdem sie bereits in den vergangenen Wochen Bedenken gegen den Deal angemeldet hatte. Oracle hat nun Zeit bis Mitte Januar, die Bedenken auszuräumen. Der Softwarehersteller argumentiert, dass MySQL eine quelloffene Software sei und deshalb von niemandem kontrolliert werden könne. Außerdem gebe es im Datenbanken-Markt weltweit mindestens acht starke Wettbewerber, darunter auch IBM und Microsoft.

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Silicon-Redaktion

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  • Brüssel bremst Oracle-Sun-Deal
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    Thema veröffentlich wurde.

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