Bei der Desktopvirtualisierung wird ein Rechner virtuell nachgebildet. Dies ist am ehernsten mit der Servervirtualisierung zu vergleichen, denn auch dabei erfolgt die Nachbildung eines vollständigen x86-Rechners. In diesem virtuellen Rechner läuft dann wiederum ein vollständiges Betriebssystem mit Applikationen. Microsofts Einstieg in die Desktopvirtualisierung war der Virtual PC 2004. Heute bündelt Redmond seine entsprechenden Hilfen in MED-V (Microsoft Enterprise Desktop Virtualisierung). Das Ziel von MED-V ist es, einen Client-Desktop bereitzustellen, in dem dann Anwendungen ausgeführt werden können. Als Client-Desktop in diesem Sinne ist eine vollständige Windows-Arbeitsumgebung und nicht das physische Gerät gemeint. Die virtualisierten Desktops laufen parallel zum bestehenden Windows Desktop. Eine Umsetzung der Desktopvirtualisierung findet sich auch in Windows 7. Bei dessen XP-Modus wird auf einen Windows-Rechner ein virtueller Desktop mit Windows XP gestartet. Dies ermöglicht den parallelen Betrieb von Anwendungen für Windows 7 und Windows XP. Damit lassen sich auch Anwendungen parallel betreiben, die sich ansonsten gegenseitig stören würden.
Fazit: Die Virtualisierung erstreckt sich mittlerweile über viele Facetten. Sie alle haben ihre spezifischen Einsatzszenarien und auch Vorzüge. Wenn man virtuelle IT-Infrastrukturen auch im Sinne der Cloud-Anforderungen umsetzen möchte, erfordern die zukünftigen IT-Strukturen mehr als virtuelle Server und virtuelle Desktops mit Thin Client. Vielmehr muss die gesamte IT-Infrastruktur darauf ausgerichtet werden. Microsoft ist heute in keinem dieser Segment Marktführer, das Unternehmen hat aber das breiteste Produktangebot. In dieser Hinsicht scheint Redmond allerdings gut aufgestellt zu sein.
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