Deutsche IT-Sicherheitsbranche: Kompetent und kleinteilig

Ziel der Studie war es nach Angaben des BMWi, die wirtschaftliche Situation deutscher Unternehmen zu analysieren, die Produkte zum Schutz der IT herzustellen und staatliche Handlungsmöglichkeiten zur Förderung der Branche herauszuarbeiten.


Rainer Brüderle
Foto: BMWi

“Mit der Studie ist deutlich geworden, dass die IT-Sicherheitsbranche eine der leistungsfähigsten deutschen Zukunftsbranchen ist”, sagte Rainer Brüderle (FDP), Minister für Wirtschaft und Technologie. “Marktforscher erwarten für die kommenden Jahre ein konstantes Wachstum des internationalen Marktes für IT-Sicherheitsprodukte um zirka zehn Prozent. Deutsche IT-Sicherheitsanbieter verfügen über hervorragende technologische Kompetenzen und ein hohes Maß an Spezialisierung, um die Bedürfnisse dieses stetig wachsenden Marktes zu befriedigen.” Die Studie kommt im Wesentlichen zu folgenden Ergebnissen:

  • Die deutsche IT-Sicherheitsbranche genießt im Ausland eine hohe Reputation. Ihre Technologie gilt als verlässlich und neutral.
  • Die Branche ist im internationalen Markt grundsätzlich wettbewerbsfähig. Allerdings besteht sie nahezu ausschließlich aus kleinen und mittelgroßen Unternehmen, für die es bisweilen schwierig ist, sich im Markt gegen ausländische Global Player zu behaupten.
  • Den deutschen IT-Sicherheitsunternehmen fehlt es oft an Risikokapital.
  • Die kleingliedrige Struktur der IT-Sicherheitsbranche erfordert es, dass ihre Unternehmen verstärkt kooperieren.
  • Deutsche IT-Sicherheitsunternehmen fühlen sich durch die hohen Anforderungen im Bereich der Exportkontrolle benachteiligt. Kontrollverfahren dauern häufig zu lange, was den Verlust von Aufträgen zur Folge haben kann.
  • Der Staat sollte die Kooperationsfähigkeit der Unternehmen fördern, das Exportkontrollverfahren beschleunigen sowie nationale Kapitalzugänge ermöglichen.
  • Flankierend sollte der Staat das Bewusstsein für IT-Sicherheit in der Bevölkerung sowie das Innovationspotenzial der Branche fördern.

Das BMWi will die Ergebnisse jetzt “eingehend analysieren”. Die Studie steht zum kostenlosen Download im Netz.

Silicon-Redaktion

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