SAP-Umbau ohne Kündigungen

Wie die Wirtschaftswoche unter Berufung auf interne Quellen berichtet, sind alleine in Deutschland etwa 5000 Mitarbeiter von der Umstrukturierung betroffen.

2009 noch erklärte Léo Apotheker in einem Interview mit dem Spiegel “Entlassungen passen einfach nicht zu SAP”, als SAP zum ersten Mal in der Firmengeschichte Mitarbeiter entließ. Apotheker steht dem Unternehmen zwar nicht mehr vor, dennoch scheint sich in Walldorf nicht alles geändert zu haben.

Mit dem auch unter den Angestellten nicht unumstrittenen Betriebsrat sei nun eine Betriebsvereinbarung getroffen worden. Diese sichert den von den Umbaumaßnahmen betroffenen Mitarbeitern die Beschäftigung bis Ende 2014 zu.

Von dieser Garantie soll nicht nur ein Signal nach außen wirken, sondern auch den Mitarbeitern wolle man damit zeigen, dass die Restrukturierung nicht den Abbau von Arbeitsplätzen zum Ziel hat. Wie aus einer Mail des Betriebsrates hervorgehe, wolle die Leitung sicherstellen, “dass niemand aufgrund der Realisierung von Effizienzgewinnen seinen Job verliert”. Die Produktivität soll dank der Umstrukturierung etwa um ein Viertel steigen.

In einem Gespräch Anfang März konkretisierte SAP-Co-CEO Jim Hagemann Snabe, wie diese neue Entwicklungsstrategie aussehen könnte: “Mit mehr Verantwortung für den Einzelnen und kleineren Teams, wollen wir das Tempo, mit dem wir Innovationen umsetzen, deutliche erhöhen.”


Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe werben gemeinsam für mehr Vertrauen in die SAP. Ein öffentlich bekundeter Verzicht auf Kündigungen in der Entwicklung könnte das Unternehmen wieder in ruhigere Fahrwasser zurückbringen.
Foto: Martin Schindler

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Silicon-Redaktion

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