Der CIO zwischen Moral und Wirtschaftlichkeit

Wenn hier eines Tages eine Medien-Debatte über die Industrie hereinbricht, wird es bereits zu spät sein. Das Internet vergisst nicht. Inzwischen ist es ja schon so weit, dass ein Google-Manager den Jugendlichen rät, sich eine neue Identität zuzulegen, wenn sie ins Berufsleben wechseln wollen. Menschen sollen also einen Teil ihres Selbst auslöschen, um im Medienzeitalter bestehen zu können?

Beim Thema Umwelt ist der CIO noch fein raus. Er kann CO2-Emissionen mildern, indem er neue leistungsfähige Rechner kauft, die bei vierfacher Leistung, gleich viel oder noch weniger Strom verbrauchen. Das schont das Budget seines Unternehmens und gleichzeitig die Umwelt. Ergo: kein Gewissenskonflikt.

Die Verschmutzungsrechte für die Umwelt kauft er sozusagen über den Strom mit ein, für den er bezahlen muss. Aber was sind die kontrollierenden Kosten beim Eindringen in die Privatsphäre? Kosten, die Unternehmen zur Mäßigung anregen, Googles WiFi-Skandal hat gezeigt, wie hoch der Preis für ein Unternehmen sein kann. Das Portal musste einen herben Image-Verlust hinnehmen, weil es zu weit in die Privatsphäre eingedrungen ist.

Was wäre gewesen, wenn Apple vor fünf Jahren erklärt hätte, dass es Informationen über den aktuellen Aufenthaltsort der Smartphone-Anwender an Werbepartner weitergibt? Der Übergang von Informationsauswertung eines potentiellen Kunden zum geschützten Individuum scheint sich von Jahr zu Jahr zu Ungunsten der Privatsphäre zu verschieben. Es ist eine schöne neue Technikwelt, die der CIO von heute in ganz besonderem Maße mitgestaltet. Es ist eine Welt, in der der CIO eine besondere Verantwortung trägt, es ist aber auch eine Welt, wo es keine einfachen Antworten gibt.

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Silicon-Redaktion

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