Symantec: “Allgegenwärtig” durch Schwarmintelligenz

Nach der McAfee-Akquisition durch Intel, ist Symantec nicht mehr nur weiterhin die größte IT-Security-Company der Welt, sondern nun auch der letzte verbliebene maßgebliche Player (18.000 Mitarbeiter, 6,2 Milliarden Dollar Umsatz) auf dem Markt, der sich einzig auf IT-Sicherheit konzentriert. Und damit das auch – zumindest mittelfristig – so bleibt, bedient sich der CEO des kalifornischen Unternehmens einer neuen Ausrichtung, die für Wachstum bürgen soll: Angefangen sogar vom Logo bis hin zu runderneuerten strategischen Ansätzen, die Enrique Salem auf der europäischen Kundenkonferenz “Vision” von Symantec jetzt in Barcelona vorstellte.


Symantec-CEO Enrique Salem fürchtet sich nicht vor einer möglichen Übernahme: “Mit unserem Marktwert von rund 12 Milliarden Dollar wären wir die größte Software-Akquisition in der IT-Geschichte.”
Foto: silicon.de/Sven Hansel

“Wir haben uns von einem Software-Publisher, der Produkte wie Act! oder Q&A herstellte, in der nächsten Phase zu einem bedeutenden Sicherheitsunternehmen gewandelt. Der bedeutendste Schritt dieser Phase war mit Sicherheit die Akquisition von Veritas”, sagte Enrique Salem vor rund 1500 Kunden und Partnern. Und: “Jetzt beginnt aber eine Phase des Übergangs, weg vom produktfokussierten Ansatz hin zu einem informationszentrierten Ansatz”, so der Boss des kalifornischen Unternehmens. Salems Vision: Überall stecke mittlerweile IT drin – und in naher Zukunft bestenfalls immer auch Symantec-Produkte, die den Anwender vor Cyberkriminellen schützen, sei es im privaten oder beruflichen Umfeld. “Dadurch bekommen wir einen wesentlich weiter gefassten Ansatz, wenn es darum geht, was wir für die Sicherheit der Anwender tun können”, dazu hofft Salem auf neue Geschäftsfelder für seine Company.

Dabei entwickelte der Symantec-CEO auch erstmals konkrete Szenarien, wie sich die zahlreichen Akquisitionen des Unternehmens wie PGP, Guardian Edge und allen voran Verisign, in diese neuen Anwendungsfelder integrieren ließen. Beispielsweise mittels so genannter Trusted Services. “Vorstellbar ist, dass sie mit ihrem Smartphone einen Kaffee bezahlen, und die sichere Zahlungsabwicklung im Hintergrund läuft dann via Verisign”, so Salem. Symantecs Produktspezialist Francis deSouza ergänzte die Ideen seines Chefs mit weiteren Geschäftsanwendungen: “Dieses Szenario sieht dann beispielsweise vor, dass ihnen unsere Anwendungen eine Information geben, ob sie mit diesem oder jenen E-Commerce-Anbieter Geschäfte machen sollen, also ob er grundsätzlich vertrauenswürdig ist oder nicht.”

Technologisch ermöglicht und kompetent flankiert werden sollen derlei Ansätze von einer neuen Sicherheitstechnologie, die ebenfalls umfassenden Charakter hat: “Ubiquity”, der englische Begriff für Allgegenwärtigkeit. Prinzip: Mit dieser Technik erfasst Symantec ein anonymisiertes Nutzungsmuster darüber, welche Software bei seinen weltweit rund 100 Millionen Kunden eingesetzt wird. Mit dieser gigantischen Schwarmintelligenz sollen die bisher üblichen Komponenten zur Gefahrenabwehr (Intrusion Prevention, Signatur- und Verhaltens-basierte Verfahren und heuristische Erkennungsmethoden) um eine weitere Schicht ergänzt werden.

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Silicon-Redaktion

View Comments

  • Neues Logo ? ... wenn das alles ist ...
    ... dann danke !
    Ich weiß ja nicht, ob es an unserem Rechenzentrum liegt - oder an Symantec selbst.
    Auf jeden Fall kann ich einschätzen, dass EIN NEUES LOGO ganz bestimmt (!!!) die Probleme, die wir mit der Software haben, NICHT (!!!) lösen wird !
    Und eine Lösung (oder mehrere ...) wäre dringend nötig !
    Also: ein weiterer Marketing - Blubberer am Werk; da sehe ich noch gar keine Entspannung ! Leider.
    Ein leidgeplagter
    Blechdeppendompter

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