TechEd 2010: Renaissance für Netweaver

Nachdem CTO Vishal Sikka zu Beginn seiner Keynote auf der in der deutschen Hauptstadt stattfindenden TechEd versicherte, eben kein Berliner (süddeutsch Krapfen) zu sein, ging auch schon die Stichelei in Richtung Oracle los. “Kein einziger Kunde weltweit nutzt einen einheitlichen Stack”, so Sikka. Es sei schlicht “sinnlos” anzunehmen, dass die Anwender ihre bestehenden Investitionen für einen neuen einheitlichen Stack aufgeben würden.

SAP verfolge hingegen einen Non-Disruptive-Ansatz, der Wachstum und Stabilität vereinbaren könne. Cloud, Mobility und die neue Analyse-Technologie In-Memory geben neue Richtungen bei SAPs Produktstrategien vor. Dennoch soll der Anwender, so betont Sikka, weiter seine gewohnte Umgebung beibehalten können.

Seit 2004 ist Netweaver das technologische Fundament für viele SAP-Lösungen und werde es auch nach den Zukäufen von Sybase und Business Objects genauso bleiben, wie sich SAP auch in Zukunft auf Java stützen werde. Im Herbst wird es Netweaver Version 7.3 geben, verspricht Sikka. Und die Anwender werden mit der Installation der Aktualisierung zum Beispiel bei dem Netweaver-Produkt Enterprise Portal (EP) nicht mehr wie bisher mehrere Stunden brauchen, sondern diese schon in fünf Minuten einspielen können. Bei Netweaver Process Integraion (PI) konnte die Implementierungszeit auf immerhin 30 Minuten verringert werden.

In einigen Kern-Bereichen jedoch wird die Business Suite (BS) weiterhin auf Netweaver 7.0 laufen. Mit der neuen Version bekommen die Anwender vorvalidierte Inhalte für BS, verbesserten Support für Java EE 5, einen “Java-only” Enterprise Service Bus (ESB) und verbesserten Support von Standards, wie WS Policy 1.2, SOAP 1.2, WS Trust 1.3, Java SE 6, JSR 168/286, WSRP 1.0 oder SAML 1.0/2.0.

Neu hinzu kommen auch In-Memory-Funktionen, die die Analyse komplexer Daten um den Faktor 200 beschleunigen soll. In Sachen Business Intelligence (BI) wird man auch von der Version 4.0 von Business Objects einiges erwarten dürfen. Zum Beispiel SAP HANA (High-performance Analytic Appliance), die Ende November für BS, Business Warehouse und BO BI 4 verfügbar sein wird.

Mit HANA bekommen Anwender Zugriff auf In-Memory-Technologie und können Abfragen auch in großen Datenbanken in sehr kurzer Zeit durchführen. Die Integration dieser Technologie solle völlig bruchfrei ablaufen, verspricht Sikka. Auch ein Sicherheitsproblem sieht er nicht. “Auch wenn die Datenbank im Arbeitsspeicher ist, so ist und bleibt es dennoch eine Datenbank.” Im Falle eines Systemausfalls sei die Sicherheit der In-Memory-Datenbank mit der einer traditionellen zu vergleichen. Im Falle eines SAP-ERP-Systems könne HANA sogar ohne den ETL-Zwischenschritt die Daten abgreifen. Bei heterogenen Systemen hingegen sei ETL nach wie vor nötig.

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Silicon-Redaktion

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