Neue Xeon-Chips für Microserver

Beide Neuvorstellungen ergänzen die Produktgruppe Xeon E3-1200. Sie heißen ‘E3-1260L’ und ‘E3-1220L’. Ihre Thermal Design Power (TDP) beträgt 20 Watt beziehungsweise 45 Watt. Der Xeon E3-1220L verfügt über zwei Kerne mit 2,2 GHz und 3 MByte L3-Cache. Der Xeon E3-1260L ist ein Vierkernprozessor mit 2,4 GHz Takt und 8 MByte L3-Cache.

Auch für die beiden noch folgenden Modelle hat Intel schon die Leistungsaufnahme angekündigt: Eine weitere Sandy-Bridge-CPU soll noch in diesem Jahr erscheinen. Sie wird mit 15 Watt auskommen und möglicherweise nicht den Markennamen Xeon bekommen. Für 2012 ist ein Atom-Prozessor für Microserver geplant, der weniger als 10 Watt verbraucht. Weitere Daten, etwa Anzahl der Cores, Taktrate und Cachegröße, stehen allerdings noch nicht fest.


Microserver: SeaMicro SM10000-64 (Bild: SeaMicro)

Ein Microserver besteht aus zahlreichen Ein-Sockel-Servern in einem gemeinsamen Gehäuse. Die ARM-Architektur schickt sich gerade an, über diesen Bereich im Server-Segment Einzug zu halten. So hat das unter anderem von ARM finanzierte Start-up Calxeda einen Niedrigenergie-Server auf Basis von bis zu 480 ARM-Kernen entwickelt. Pro Knoten soll die Leistungsaufnahme nur 5 Watt betragen.

Der General Manager der Data-Center-Sparte von Intel, Kirk Skaugen, hatte sich kürzlich negativ über die Chancen von Low-Power-Prozessoren von ARM im Servermarkt geäußert. Seiner Ansicht nach werden sie zwar eine Rolle spielen, aber nur einen geringen Eindruck im Markt hinterlassen. Gleiches gelte auch für die hauseigene Atom-Plattform. “Wir reden seit Jahren mit Kunden vertraulich über Atom und Server. Offen gesagt gab es nicht viel Interesse an dieser Architektur.”

Anlässlich der Veröffentlichung der Microserver-Chips sagte Boyd Davis, Vizepräsident der Intel Architecture Group, dieser Bereich werde in vier oder fünf Jahren einen Anteil von zehn Prozent am Servermarkt haben. “Wir erwarten, dass der Xeon den Großteil der Microserver-Kategorie abdecken kann. Wir sind begeistert, wie viel Fahrt dieser Bereich aufgenommen hat.”

Parallel zu den Server-Ankündigungen hat Intel ein Micro Server Evaluation Lab im Internet gestartet. Dort können Programmierer in einer Simulation testen, wie sich ihre Software auf einer solchen neuen Architektur schlägt, um Nachbesserungen vorzunehmen. Schon 2009 hatte das Unternehmen angekündigt, es wolle einen Standard für Microserver konzipieren.

Silicon-Redaktion

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