Nach Angaben des ZVEI zeigt sich vielfach, dass bei Investitionsentscheidungen die reine Betrachtung von Anschaffungskosten oder die Amortisationsrechnung zu kurzsichtig sind. Deshalb spreche die öffentliche Vergabeverordnung davon, Lebenszykluskosten und Energieeffizienz als Auswahlkriterium zu berücksichtigen. Aber in der Praxis finde dies mangels praktikabler Berechnungsmöglichkeiten oft nicht statt.

Das neue Tool mache Investitionen unter Einbezug der Energieeffizienz ökonomisch vergleichbar, so der Verband. So seien etwa in der verfahrenstechnischen Industrie neben der unmittelbaren Kalkulation einzelner Komponenten – wie energieeffizienter Motoren oder hochwertiger Messinstrumente zur Prozessoptimierung – die Auswirkungen auf eine ganze Anlage berechenbar. So werde die Bedeutung von Einzelinvestitionen im Gesamtzusammenhang transparent gemacht.

Das Berechnungsinstrument wird online anhand einer Investition an der Kläranlage Böblingen-Sindelfingen vorgestellt, bei der eine Umrüstung an den Pumpen erfolgte. Der einmaligen Investitionssumme von 25.000 Euro steht über einen Lebenszeitraum von 24 Jahren eine Energiekosteneinsparung von 200.000 Euro gegenüber. Nach Angaben des Verbands ist das Konzept aufgrund seines generischen Aufbaus für unterschiedliche Anwendungsfälle geeignet. Potenzielle Anwendungsgebiete sind Kraftwerke, Industrielle Produktionsanlagen, Gebäudetechnik und Beleuchtung.

Nach ZVEI-Berechnungen können in Anlagen der deutschen Industrie und im kommunalen Bereich allein durch eine anforderungsgerechte Automatisierungstechnologie 10 bis 25 Prozent Energieeinsparung erreicht werden. Demnach könnten in Deutschland jährlich bis 7 Milliarden Euro Energiekosten gespart werden.

Silicon-Redaktion

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