Das ESTEC – Teil der europäischen Weltraumbehörde ESA – erfüllt eine Reihe von Aufgaben. Im Vordergrund stehen dabei Entwicklung und Aufsicht zahlreicher ESA-Missionen: Von einzelnen Forschungsprojekten über die Satellitennavigation bis hin zur bemannten Raumfahrt. Einige der Testeinrichtungen sind die größten ihrer Art in Europa.
Beispielsweise ein riesiger Schüttelapparat. Hier wird getestet, ob Satelliten und andere Geräte an Bord eines Space Shuttles das extreme Gerüttel während des Starts aushalten. Die Anlage wird beispielsweise auch von Flugzeugherstellern getestet, die einzelne Bauteile auf ihre Belastbarkeit testen.
Für wissenschaftliche Experimente steht eine riesige Zentrifuge zur Verfügung. Sie erzeugt Beschleunigungskräfte bis zu 20g, die für wissenschaftliche Experimente minuten-, tage- und sogar wochenlang gehalten werden können.
Zudem verfügt das ESTEC über Weltraum-Simulatoren, in denen Raumfahrzeuge unter realistischen Bedingungen getestet werden können. Der ‘Small Space Simulator’ ist eine der größten Vakuum-Kammern in ganz Europa. Der ‘Large Space Simulator’ verfügt zusätzlich über eine Sonnen-Simulation.
Zu sehen ist auf dem Gelände in Noordwijk auch ein Modell des Forschungsmoduls Columbus- der Hauptbeitrag der ESA zur Internationalen Raumstation ISS – und ein Modell des Eurobot Ground Prototype. Mit ihm will die ESA künftig ferne Planeten erkunden.
Im April hatten die Wissenschaftler den ESA-Roboter am südspanischen Rio Tinto in Andalusien getestet. Der Eurobot verfügt über zwei Arme mit austauschbaren Werkzeugen, eine Reihe von Sensoren und eigene Kameraaugen. Er kann auch einen Astronauten huckepack nehmen, der ihn über einfache Sprachbefehle oder per Joystick steuert. Auch dieses Szenario wurde in Spanien getestet.
Es war das erste Mal, dass sich der vierrädrige Eurobot Ground Prototype nach draußen wagte, um sich einem Echtzeit-Test unter Realbedingungen zu unterziehen. Die Wissenschaftler waren am Ende des viertägigen Erprobungsprogramms zufrieden mit der Leistung der Roboter-Fahrzeugs.
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