Hermit: Schnellster Supercomputer Deutschlands


Bild: HLRS

Bundesforschungsministerin Schavan und Ministerpräsident Kretschmann gaben den Startschuss für die Inbetriebnahme des Rechnersystems. Mit einer Leistung von mehr als 1 Petaflop/s (1 Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde) zählt Hermit zu den leistungsfähigsten Supercomputern der Welt.

Hermit soll am HLRS zum einen helfen, Lösungen für Gesundheit, Energie, Umwelt, Mobilität zu erforschen. Zudem ist das System auch für die Nutzung in industriellen Produktionsprozessen ausgelegt. Hermit nimmt in der TOP500 Liste der weltschnellsten Supercomputer Rang zwölf ein. Im Ranking der industriell genutzten Supercomputer liegt Hermit weltweit sogar auf Platz Nummer Eins.

Im ersten Installationsschritt basiert der Rechner auf der Cray-XE6-Supercomputer-Technologie und auf dem AMD-Interlagos-Prozessor. Damit ist Hermit das erste und größte System mit dieser Technologie in Europa. In einem weiteren Ausbauschritt, der für das Jahr 2013 angedacht ist, soll die Leistung um weitere 4 bis 5 Petaflop/s anwachsen.


Prof. Resch, Bild: HLRS

“Bei der Konfiguration von Hermit hatten wir stets im Fokus, dass die enorme Rechenleistung auch tatsächlich für die Wissenschaft und Wirtschaft nutzbar gemacht werden kann”, sagt Professor Michael Resch, Direktor des HLRS. “Besonderer Wert wurde daher auf die real erzielbare Leistung für Anwendungen gelegt. Darüber hinaus war es uns sehr wichtig, dass durch einen niedrigen Energieverbrauch und ein effizientes Kühlkonzept der CO2-Ausstoß des Systems minimal gehalten werden kann.”

Die Kosten von 22,5 Millionen Euro für die Hardware des ersten Installationsschrittes und Betriebskosten von etwa 2 Millionen Euro pro Jahr werden durch Investitionen für eine energieeffiziente Infrastruktur ergänzt. Die Infrastruktur bietet bis zu Außentemperaturen von 18 Grad Celsius die Möglichkeit, die Wärme zumindest teilweise durch Abgabe an die Außenluft kostengünstig zu kühlen und setzt auf Wasserkühlung der Komponenten. Finanziert wird Hermit im Rahmen des Projekt ‘PetaGCS’ mit Unterstützung des BMBF und des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg.

Im Zuge des Projekts sollen die drei Standorte des Gauss Centre für Supercomputing (GCS) – das HLRS in Stuttgart, das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) in Garching bei München und das Forschungszentrum Jülich (JSC) – in einem Zeitraum von sechs Jahren mit Petascale-Systemen ausgestattet werden. Gemeinsam stellen diese Zentren die leistungsfähigste Plattform für computergestützte Wissenschaften und Industrieforschung in Europa.

Silicon-Redaktion

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