Unternehmenskultur ist größte Herausforderung für Führungskräfte

Das letztjährige Topthema “Führung” hat im Management demnach an Bedeutung verloren. Grund für die veränderten Schwerpunkte ist nach Ansicht der Studienautoren der demographische Wandel. Vielen Führungskräften werde dadurch zunehmend deutlich, dass Mitarbeiter im Zuge des Fachkräftemangels am ehesten durch ein gutes Betriebsklima gehalten werden.

In diesem Zusammenhang gewinne auch die Etablierung einer Work-Life-Balance sowie die damit eng verknüpfte Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen weiter an Gewicht. Dies zeige ebenfalls, dass Unternehmen ihren Fachkräften mehr und mehr entgegenkommen, um sie zu halten.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Trotz der viel zitierten “Frauenquote” sieht die Unternehmensrealität anders aus. Bei den gesellschaftlichen Megatrends schneidet der Einfluss des Geschlechter- und Rollenverständnisses am schwächsten ab: Nur ein Drittel der Befragten sehen, dass der zunehmende Anteil von Frauen in Fach- und Führungspositionen ihre Unternehmenspolitik stark beeinflusst. 39 Prozent der Entscheider gaben an, Frauenförderung habe in ihren Unternehmen eine große beziehungsweise sehr große Bedeutung.

Allerdings werden im Vergleich zum Vorjahr nun mehr Maßnahmen für die Frauenförderung realisiert. Dabei setzen Unternehmen noch überwiegend auf flexible Arbeitszeitmodelle (81 Prozent). Jeweils gut 40 Prozent der befragten Unternehmen bieten schnelle Wiedereinstiegsprogramme und flexible Arbeitsortmodelle. Dagegen ist nur in wenigen Unternehmen eine feste Anlaufstelle für familiäre Belange etabliert.

“Der HR-Bereich ist nach wie vor nicht als Business Partner etabliert ist”, sagt Professor Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE). “So spiegeln die Ergebnisse des HR-Report auf verschiedenen Ebenen wieder, dass HR-Manager zwar um die Brisanz von Themen wissen, aber mit ihrer Erkenntnis im Topmanagement und den Managern der Fachbereiche nicht durchgängig ankommen.”

Der HR-Report 2012/2013 wurde vom Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) im Auftrag des Personaldienstleisters Hays durchgeführt. diesem Jahr beteiligten sich 714 Entscheider aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Redaktion

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