Weibliche CIOs dürfen 2014 mehr ausgeben als männliche Kollegen

Eine Typologie des CIOs von Brocade. Laut Gartner sind immerhin rund 13 Prozent aller CIOs weiblich. Quelle: Brocade.

Die Gartner CIO-Agenda hat im Jahr 2014 auch einen Gender-Aspekt. 13,2 Prozent der über 2300 befragten CIOs sind weiblich. Damit ist das Verhältnis von männlichen zu weiblichen CIOs seit 2004 mehr oder weniger unverändert, stellen die Gartner-Analysten fest.

Gemessen an den Aufgaben und den Reporting-Strukturen aber scheint es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu geben.

Bei den Budgets sieht das aber etwas anders aus: Männliche CIOs erwarten einen Anstieg der IT-Budgets in ihren Unternehmen im Vergleich zu 2013 um 0,2 Prozent. Weibliche CIOs aber gehen davon aus, 2,5 Prozent mehr Mittel für IT-Aufgaben zur Verfügung zu haben. Die von Gartner befragten Verantwortlichen entscheiden immerhin über mehr als 300 Milliarden US-Dollar an IT-Budgets.

“Die CIO-Agenda 2014 ist in der Hinsicht ermutigend, dass sich dadurch viele positive Ähnlichkeiten zwischen Männern und Frauen in der CIO-Rolle zeigen”, kommentiert Tina Nunno, Analystin von Gartner. Beide Gruppen hätten ähnliche Reporting-Linien, Prioritäten und auch technische Herausforderungen. Damit würde auch CEOs und Vorständen signalisiert, dass das Geschlecht bei der strategischen Fokussierung schlicht keine Rolle spielt. In einigen Fällen würden Frauen sogar schneller digitale Trends umsetzen als ihre männlichen Kollegen.

Tina Nunno, Research Vice President und Analystin bei Gartner. Quelle: Gartner

Seit 2004, dem ersten Jahr in dem Gartner auch die Kategorie Geschlecht in die CIO-Agenda einführte, sei aber das Verhältnis zwischen Männern und Frauen mehr oder weniger gleich geblieben. “Es ist enttäuschend, dass sich der Prozentsatz von Frauen in der Rolle des CIOs in den letzten 10 Jahren nicht signifikant verändert hat.”

Allerdings melden weibliche CIOs einen größeren Budget-Zuwachs als die männlichen Kollegen. Gleichzeitig würden aber viele weibliche CIOs auch berichten, dass aus den IT-Budgets nicht alles in der IT ankommt. Diese Verschiebung könnte auch damit zusammenhängen, dass gerade in Organisationen, in den weibliche CIOs angestellt sind, häufig auch ein Chief Digital Officer (CDO) vertreten ist, was dann wiederum zu höheren IT-Budgets führen könnte.

Einen leichten Unterschied sieht Gartner auch bei der Frage des Digital Leaderships. Hier zeigen sich die weiblichen CIOs etwas zuversichtlicher, dass die Unternehmen angemessen auf neue digitale Trends reagieren können. Laut Studie sehen sich 49 Prozent der weiblichen CIOs in der Gefahr, von digitalen Trends überholt werden zu können, wohingegen 51 Prozent der Männer diese Befürchtung teilen. Ebenso hauchdünn ist auch ein weiterer Unterschied: So haben 8,9 Prozent der Frauen einen CDO zum Kollegen oder zur Kollegin und lediglich 6 Prozent der männlichen CIOs. Bei CDOs ist auch der Anteil der Frauen etwas höher als bei den CIOs. Rund 25 Prozent der CDOs in den befragten Unternehmen sind Frauen.

Nach wie vor sind CDOs weltweit noch eher die Ausnahme, daher ist diese Zahl vielleicht auch nicht repräsentativ, schränkt Gartner ein. Allerdings, so Nunno, lasse sich hier vielleicht schon der Trend ablesen, dass Frauen sich eher von der Rolle des CDOs angesprochen fühlen. Möglicherweise gebe es auch in den Biografien und Hintergründen der Manager Unterschiede, die es sich vielleicht zu beobachten lohne.

Bei den drei wichtigsten Prioritäten gibt es hingegen keine Unterschiede: Business Intelligence und Analytics ist klar die Nummer eins. Infrastruktur und Rechenzentrum auf Rang zwei und mobile Projekte stehen in der Prioritätenliste der CIO auf dem dritten Platz. Frauen sehen die Cloud auf dem vierten und ERP auf dem fünften und bei Männern ist das genau anders herum.

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Redaktion

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