Categories: SoftwareUnternehmen

Windows XP: Oracle beendet Java-Support

Ohne Ankündigung hat Oracle den Support für Java unter Windows XP beendet. Auf der Java-Website nannte es in einer Frage-Antwort-Sammlung als Grund, Microsofts Entscheidung das fast 13 Jahre alte Betriebssystem nicht mehr zu unterstützten. Java 7 können Nutzer weiterhin verwenden, jedoch auf eigene Gefahr. Die nächste große Version der Laufzeitumgebung, Java 8, wird nicht für Windows XP zur Verfügung stehen.

“Microsoft unterstützt Windows XP nicht länger und empfiehlt seinen Nutzern, auf eine neuere Version umzusteigen, um eine stabile und sichere Umgebung zu erhalten”, erklärte Henrik Stahl, für das Java-Produktmanagement zuständiger Vice President bei Oracle. “Oracle spricht dieselbe Empfehlung an seine Anwender aus, die Java unter Windows einsetzen, und auch die ständige Empfehlung, stets die jüngsten Sicherheitsupdates einzuspielen, die derzeit für Java 7 und 8 verfügbar sind.”

Stahl sagte bezüglich der Verwendung von Java 8 unter XP: “Es gibt einige Kompatibilitätsprobleme mit Java 8 unter Windows XP, da es keine offiziell unterstützte Konfiguration ist. Wir suchen nach Wegen, diese zu lösen.”

Man schütze weiterhin die Java-Nutzer unter Windows XP, indem man auch künftig Sicherheitsupdates für Java 7 bereitstelle, betonte Stahl. Eine neue Windows-Version ermöglicht aber die Wahl zwischen Java 7 und 8. Nutzer erhalten zudem die entsprechenden Sicherheitsaktualisierungen inklusive Support.

Künftige Java-Aktualisierungen funktionieren unter Windows XP nicht mehr zwingend. Das lässt sich aus Stahls Aussagen und den Formulierungen der FAQ schließen. Die Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

Wie Morton Kjaersgaard, CEO der dänischen Sicherheitsfirma Heimdal Security, in einer Pressemitteilung erklärt, laufen Testversionen der jüngsten Java-Updates momentan nicht unter Windows XP. Java startet nach der Installation nicht mehr. Bis Oracles nächstem Patchday am 15 Juli könne sich dies jedoch ändern.

Windows XP kommt Kjaersgaard zufolge immer noch in vielen Unternehmen zum Einsatz. Auf 82 Prozent dieser Systeme läuft auch Java. Das ergab eine Untersuchung von Heimdal Security. Java gilt bereits seit einigen Jahren als Haupteinfallstor für Schadsoftware.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

1 Tag ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

1 Tag ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

2 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

3 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

3 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

3 Tagen ago