BlackBerry stellt neuen Chief Security Officer vor

BlackBerry Logo (Bild: BlackBerry)

David Kleidermacher gilt als Spezialist für das Internet der Dinge und Embedded Systems. Zu dem Thema hat er auch ein Buch geschrieben. Zuvor arbeitete er als CTO bei Green Hills Software.

David Kleidermacher übernimmt den Posten des Chief Security Officer bei BlackBerry. Das hat der Konzern nun mitgeteilt. Er verantwortet in Zukunft den Bereich Global Product Security. Die Abteilung umfasst die Sicherheit sämtlicher Produkte. Kleidermacher beaufsichtigt somit BlackBerrys Vorstöße in den Bereichen Enterprise Mobility sowie Internet der Dinge.

Vor seinem Engagement arbeitete Kleidermacher als Chief Technology Officer bei Green Hills Software. Er bringe Erfahrung mit Embedded Systems, Mobile Security und dem Internet der Dinge mit, so BlackBerry-CEO John Chen. “Davids Wissen im Bereich der Absicherung des Internets der Dinge und von Embedded Systems wird von unschätzbarem Wert sein, während wir unsere Strategie umsetzen und unsere Verwaltung der mobilen Endpunkte der Welt erweitern.”

Der BlackBerry-Blog verweist außerdem auf das Werk “Embedded Systems Security: Practical Methods for Safe and Secure Software and Systems Development”. Dieses erschien 2012 bei Elsevier und kostet als Taschenbuch etwa 50 Euro.

BlackBerry warnt vor den Sicherheitsrisiken des IoT

Kleidermacher warnte in seiner ersten Stellungnahme bereits vor Sicherheitsrisiken des Internet der Dinge für Unternehmen. “Wenn Sie glauben, dass eine Milliarde Smartphones ein Sicherheitsrisiko darstellt, überlegen Sie mal, was passiert, wenn wir eine Billion autonome Objekte haben. Ich glaube, dass BlackBerry in einer einmaligen Position ist, um diese Herausforderung anzunehmen, und ich bin begeistert, ein Teil davon zu sein.”

David Kleidermacher (Bild: BlackBerry)
David Kleidermacher ist BlackBerrys neuer Chief Security Officer. (Bild: BlackBerry)

Bereits im November 2014 hatte unter anderem COO Marty Beard gewarnt, dass Unternehmen zu nachlässig geworden seien und sich zu schlecht vor Angreifern schützten. Vorfälle wie der Angriff auf Sony geben ihm Recht. Der Konzern konnte nur durch eine eigentlich ausrangierte BlackBerry-Umgebung, der Geschäftsleitung nach dem Hack vom November überhaupt wieder E-Mail-Korrespondenz ermöglichen.

Sicherheitslösungen als einzige Chance

Zugleich zeichnen sich Sicherheitslösungen für Unternehmen aber auch immer mehr als einzige Chance von BlackBerry ab. Die Smartphones Passport und Classic haben bislang offenbar keine Trendwende im Smartphone-Markt zugunsten von BlackBerry herbeiführen können: Das Schweigen des Konzerns zu Verkaufszahlen ist nicht als günstiges Zeichen zu werten. CEO Chen ließ sich im Januar sogar dazu herab, die Nichtverfügbarkeit von populären Apps als Diskriminierung der Plattform zu interpretieren und in einem Brief an Kongressmitglieder eine Gleichbehandlung parallel zur Netzneutralität zu fordern.

Chen ist es offenbar gelungen, das Unternehmen gesundzuschrumpfen. Im November 2014 sagte er: “Ich bin ziemlich zuversichtlich. Wir haben die Lieferkette im Griff, auch das Inventar, die Barreserven, und unsere Ausgaben sind jetzt in einer Höhe, mit der wir gut zurechtkommen.” Es strebt nun einen ausgeglichenen Geldfluss bis Ende des Geschäftsjahres an. Gewinn will BlackBerry – wenigstens nach Abschreibungen – im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaften, das im März beginnt. Nur die Hardware scheint auch Chen vor unüberwindliche Probleme zu stellen. Im Frühjahr 2014 hatte er schon einmal vorsichtig erwogen, sich vom Smartphone-Geschäft zu trennen, falls es unprofitabel bleibt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]