Categories: E-CommerceMarketing

Java-Foistware kommt auch auf den Mac

Mit dem jüngsten Java-Update hat Oracle damit begonnen, auch Mac-Nutzern die Ask-Toolbar als Browserergänzung unterzujubeln.

Dies konnte ZDNet.com mit Chrome 41 ebenso wie mit Safari verifizieren. Jahren unter Windows praktiziert, macht Oracle die Installation der Adware während des Installationsvorgangs zum Standard. Nutzer müssen der Installation nun ausdrücklich widersprechen.

Oracles Adware-Partnerschaft mit Ask erstreckt sich jetzt auch auf Macs. (Screenshot: ZDNet.com)

Der fragliche Installer ist für den Download von Java 8 Update 40 unter Mac OS X vorgesehen. Klickt der Anwender immer nur auf “Weiter”, wird er nach Abschluss die Werbe-Suchleiste in seinem Browser vorfinden. Neue Tabs öffnen dann künftig automatisch die Suchseite von Ask.com.

Interessant dabei ist, dass der Entwickler der Ask-Sucherweiterung im Chrome Web Store den Namen “chromewebstore12” trägt – genau wie drei weitere Ask-Apps. Möglicherweise soll dies Nutzern den Eindruck vermitteln, dass es sich um ein offizielles Angebot von Googles Chrome-Team handelt. Die zusammen 5 Millionen Mal heruntergeladenen Vorgängerversionen wurden jedenfalls von APN LLC angeboten, das auch in den Lizenzbestimmungen des Java-Installers genannt wird.

Wie unter Windows liefert die Suche von Ask vergleichsweise ungenaue Ergebnisse, die von einer großen Zahl an Anzeigen flankiert sind. Auf den ersten Blick ist es nur schwer möglich, die Suchergebnisse von den Anzeigen zu unterscheiden.

Während die Software im Chrome Web Store als “praktisches Browserwerkzeug” beschrieben wird, scheint ihr Hilfe-Menü in Chrome in eine andere Richtung zu weisen. Dort findet sich nämlich direkt ein Eintrag für die Deinstallation.

Der Deinstallationsvorgang selbst erweist sich sowohl in Chrome als auch in Safari als unproblematisch. Als Startseite bleibt jedoch die Ask-Suchseite voreingestellt, das muss der Nutzer manuell ändern.

Oracle hat auch die Anleitung für sein Mac-Installationsprogramm modifiziert, um der Partnerschaft mit Ask Rechnung zu tragen. Vor einem Monat fand sich die diesbezügliche Klausel noch nicht darin, wie eine im Internet Archive hinterlegte Version dokumentiert.

Oracles Versuch, Adware auf Macs zu platzieren, folgt nur zwei Wochen auf Lenovos Desaster mit der Adware Superfish. Oracles Entscheidung erscheint zugleich als klare Absage an die zahlreichen Ersuchen von Windows-Nutzern, die Adware-Installation endlich aus dem Java-Installationsprogramm zu entfernen. Auch Oracle-Nutzergruppen wettern seit Jahren gegen diese wenig seriös scheinende Praxis.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computerviren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Redaktion

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

4 Tagen ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

4 Tagen ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

4 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

5 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

5 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

5 Tagen ago