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Smartphones: Blackberry gibt Hardware-Entwicklung auf

Im Zuge der Bekanntgabe der Zahlen für zweite Quartal des Geschäftsjahres 2017 hat Blackberry auch eine “strategische Neuausrichtung” für seine Sparte Mobility Solutions angekündigt. “Mit dieser Strategie konzentrieren wir uns auf die Software-Entwicklung, wozu auch Security und Applikationen gehören. Das Unternehmen plant die gesamte interne Hardware-Entwicklung einzustellen und an Partner auszulagern”, erklärt CEO John Chen in einer Pressemitteilung. Das erlaube es Blackberry, den Kapitalbedarf zu senken und mit dem investierten Geld wirtschaftlicher zu arbeiten.

Die Entscheidung kommt nicht überraschend. 2009 war Blackberry mit rund 20 Prozent Marktanteil weltweit hinter Nokia der zweitgrößte Hersteller von Mobiltelefonen. Heute rangiert es mit einem Anteil von weniger als einem Prozent weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Auch der vor einem Jahr mit dem Blackberry Priv unternommene Versuch, das Smartphone-Geschäft durch den Umstieg auf Android zu retten, muss damit als gescheitert betrachtet.

Blackberrys vor knapp einem Jahr vorgestelltes erstes Android-Smartphone, das Blackberry Priv (Bild: Blackberry)

Für das abgelaufene zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2017 berichtet Blackberry einen Verlust von 372 Millionen Dollar. Vor einem Jahr erwirtschaftete das Unternehmen im Vergleichsquartal 51 Millionen Dollar Gewinn. Der Umsatz ging aktuell um ein Drittel auf 334 Millionen Dollar zurück. Endgeräte hatten noch einen Anteil von knapp 30 Prozent am Umsatz. Laut Chen steht das Unternehmen nun aber an einem “Wendepunkt seiner Strategie”: Die finanzielle Grundlage sei gesund, die für Blackberry wichtige Software-Sparte “bewähre” sich.

Das Ende Juli vorgestellte DTEK 50, das Blackberry seiner langjährigen Tradition als Anbieter sicherer Kommunikation für Firmen folgend als das “sicherste Android-Smartphone der Welt” beworben hat, deutet schon die jetzt offiziell eingeschlagene Richtung an. Es wird von Alcatel OneTouch gebaut. Die Hardware ist nahezu identisch zu der des unter der, längst auch schon nicht mehr dem gleichnamigen französischen Konzern gehörenden Marke Alcatel, vertriebenen Idol 4.

Das Blackberry DTEK50 (Bild: Blackbery)

Hierzulande wird das DTEK50 seit Anfang August verkauft. Vorbesteller konnten es zuvor schon für 339 Euro erwerben und erhielten dann noch einen externen Akku mit einer Kapazität von 12.600 mAh. Das Alcatel Idol 4 ist Online derzeit für rund 295 Euro erhältlich. Der wesentliche Unterschied bei der Hardware ist die Rückseite aus texturiertem Glas, während beim Blackberry DTEK50 Kunststoff verwendet wird. Der Aufpreis von weniger als 50 Euro für das DTEK50 wird durch die Blackberry eigenen Funktionen und Apps sowie die monatlich verfügbaren Sicherheits-Updates gerechtfertigt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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