MongoDB kündigt IPO an

Der in New York ansässige Datenbankspezialist MongoDB hat bei der US-Börsenaufsicht die für einen Börsengang erforderlichen Unterlagen eingereicht. Dass der IPO bevorsteht, war schon seit einigen Wochen vermutet worden. Nun wurde er bestätigt und ist offiziell, dass das Open-Source-Unternehmen damit zwischen 100 und 150 Millionen Dollar einzunehmen hofft. Ausgabepresie für die Aktie wurden noch nicht genannt.

MongoDB bietet die gleichnamige NoSQL-Datenbank als kostenlosen Download an und erwirtschaftet Einnahmen durch Abonemments und Service-Angebote. Allerdings entwickelt sich das Geschäft nur langsam, und vor allem langsamer, als vor einigen Jahren angenommen wurde.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr, das am 31. Januar endete, konnte das Unternehmen knapp über 100 Million Dollar an Einnahmen verbuchen. In der ersten Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres waren es 68 Millionen Dollar. Allerdings ist es damit noch längst nicht profitabel: In den Berichtszeiträumen wurden Verluste von 86,7 respektive 45,8 Millionen Dollar ausgewiesen.

Beobachtern fällt es daher schwer einzuschätzen, wo die Firma steht: Einerseits ist sie nicht profitabel, andererseits sind die Ausgaben aber auch nicht so hoch, dass man daraus auf ein aggressives vorangetriebenes Wachstum schließen könnte. Die letzte Bewertung liegt zudem schon einige Zeit zurück: Sie datiert von Januar 2015. Damals war dem Unternehmen ein Wert von 1,6 Milliarden Dollar zugestanden worden.

In den bei der Börsenaufsicht eingereichten Unterlagen fasst MongoDB die Argumente zusammen, die Anleger zum Kauf seiner Aktie bewegen sollen. (Grafik: MongoDB)

Das Unternehmen MongoDB profitierte damals aber noch von den hohen Erwartungen, die zu Beginn in den NoSQL-Ansatz gesetzt wurden und das Interesse großer IT-Firmen, darunter EMC, Intel , Red Hat und Salesforce.com, die 2013 zusammen in einer Finanzierungsrunde 150 Millionen Dollar in das Unternehmen investiert hatten. Damit hatte MongoDB mehr Wagniskapital bekommen, als jede andere Datenbankfirma vor ihm.

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Seitdem fielen MongoDB-Datenbanken allerdings mehrfach durch Sicherheitsprobleme unangenehm auf. Die waren zwar teilweise auch auf mangelnde Umsicht der Nutzer zurückzuführen, schadeten dem Ruf aber dennoch.

Außerdem begannen in diesem Jahr wichtige Konkurrenten, darunter Microsoft und AWS gezielt auf Nutzer von MongoDB zuzugehen und ihnen die Migration auf ihre Lösungen schmackhaft zu machen. Das kann als Ritterschlag verstanden werden, zeigt es doch, dass die beiden Unternehmen das Start-up als Konkurrenten ernst nehmen. Es birgt aber auch Gefahren, da die Wettbewerber über erheblich mehr Ressourcen verfügen und Anwenderunternehmen ganz andere Angebote unterbreiten können als MongoDB. Dasselbe gilt für IBM und Oracle, die ebenfalls zu den Mitbewerbern zählen.

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Redaktion

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