Die Cloud spült kein Geld in SAPs Kassen

“Das Cloud-Geschäft wird im laufenden Jahr noch nicht profitabel sein”, sagte der Finanzchef von Europas größten Softwarekonzern gegenüber Welt Online. “Es ist noch zu früh zu sagen, ob uns das 2013 gelingt.” Bei einer Finanzmarktpräsentation hatte SAP bereist zuvor erklärt, dass man für den Cloud-Bereich keine Umsatzprognose für 1012 abgeben werde.

Gleichzeitig ließ Brandt keine Zweifel daran, dass SAP das Geschäft mit Cloud-Lösungen als eines der großen Zukunftsfelder für den Konzern betrachtet. Die Übernahme des Cloud-Software-Entwickler SuccessFactor mache sich bereits positiv bemerkbar. Die neue US-Tochter entwickle sich gut.

SAP hatte SuccessFactor Ende Februar für 2,5 Milliarden Dollar übernommen. “Die Zusammenführung von SuccessFactors’ Team, Fachkompetenz sowie Technologie mit SAP wird ein echtes Schwergewicht im Cloud-Segment bilden”, hatte Vorstandssprecher Bill McDermott den Zukauf damals begründet.

SuccessFactor-Gründer Lars Dalgaard ist seit diesem Monat auch Vorstandsmitglied von SAP und leitet das Cloud-Geschäft des Unternehmens. “SuccessFactors verzeichnete im Vergleich zum ersten Quartal 2011 einen Anstieg des Neugeschäfts von fast 70 Prozent. Und das in einem Zeitraum, in dem die Integration in SAP über die Bühne ging”, sagte CFO Brandt. “Das ist eine starke Leistung.”

Gemessen den Erlösen des Gesamtgeschäfts spielt die Cloud jedoch noch eine untergeordnete Rolle. Nach den jüngsten Zahlen hat SAP in den ersten drei Monaten des Jahres mit der Sparte 29 Millionen Euro umgesetzt – dem gegenüber steht der Gesamterlös von 3,35 Milliarden Euro.

Andererseits muss man sehen, dass die Cloud-Umsätze noch im ersten Quartal des vergangenen Jahres mit vier Millionen Euro quasi nicht erwähnenswert waren. Insofern kann SAP hier auf ein spürbares Wachstum verweisen. “Damit sind wir jetzt groß in der Cloud geworden”, sagte Co-Chef Jim Hagemann Snabe in einem Interview mit dem Sender n-tv. Da die Übernahme von SuccessFactor erst Ende Februar – also 5 Wochen vor Ende des Quartals – abgeschlossen wurde, konnte die frisch gebackene US-Tochter nur in geringem Umfang zu diesem Zahlen beitragen.

Für das Gesamtjahr 2012 bestätige das Führungsduo Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe die Ziele. “Unsere Pipeline ist robust”, sagte der Amerikaner McDermott.

Durch die Übernahmen von SuccessFactor und einiger anderer Unternehmen erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter im ersten Quartal deutlich. Weltweit arbeiten inzwischen knapp 60.000 Menschen für den Walldorfer Konzern.

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Redaktion

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