Yahoo-CEO Marissa Mayer dementiert ein Interesse an einer Übernahme von AOL. Das berichtet Recode. Sie sagte demnach, dass die Idee eines Zusammenschlusses beider Unternehmen “klein, nicht aufregend, uninspiriert und rückwärtsgewandt” sei. Ein längeres Gespräch zwischen Mayer und AOL-CEO Tim Armstrong auf einer Technologiekonferenz in der vergangenen Woche hat die neuen Spekulationen über eine Fusion von AOL und Yahoo ausgelöst.
Allerdings sei Mayer einer Akquisition von AOLs Huffington Post nicht abgeneigt. Monatlich verzeichnet die Online-Nachrichtenseite etwa 79 Millionen eindeutige Besucher. An einem Einzelverkauf der Huffington Post ist Armstrong Recode zufolge jedoch nicht interessiert.
Mayer wiederum steht in Kürze vor ihrer bisher größten Herausforderung als Yahoo-CEO. Der Preis der Yahoo-Aktie hat sich zwar verdoppelt seit ihrem Amtsantritt, für das Hoch von mehr als 41 Dollar im Januar ist aber in erster Linie Yahoos Anteil von 22,6 Prozent an Alibaba verantwortlich. Momentan plant das chinesische Unternehmen seinen Börsengang. Yahoo verdiene daran 10 bis 15 Milliarden Dollar, glauben Analysten.
Auf welche Weise Mayer das Geld verwendet, um Yahoos weiterhin schwaches Anzeigen- und Inhalte-Geschäft zu stärken, werden die Aktionäre äußerst genau beobachten. Nach Alibabas Börsengang könnte sich Yahoo die Übernahme von AOL leisten. Dessen Marktwert liegt bei geschätzten 3,2 Milliarden Dollar.
Yahoo hatte im vergangenen Quartal den Umsatz mit Displaywerbung um zwei Prozent steigern können. Displaywerbung macht etwa 40 Prozent von Yahoos Einnahmen aus. Am Donnerstag präsentiert das Unternehmen die Zahlen für die Monate April bis Juni.
Den Bericht von Recode wollten weder AOL noch Yahoo kommentieren. Es ist nicht das erste Mal, dass über einen Zusammenschluss beider Firmen spekuliert wird. Schon 2008 gab es Gerüchte über eine Fusion und auch danach, als Carol Bartz Chefin von Yahoo war.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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