Druckpatronen-Posse: Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten

Mit einer automatischen Verfallsmeldung versucht der Druckerhersteller Hewlett-Packard (HP) offenbar, Unternehmenskunden zum Kauf von Farbpatronen für Hochleistungs-Tintenstrahler zu bewegen – auch wenn die Patronen noch zu drei Viertel voll sind.

Dieser Kniff wurde erst durch den Bericht eines Anwenders in Großbritannien bekannt, der einen HP Business-Jet 2200C verwendet. Das Gerät verweigerte den Dienst, weil eine der Farbpatronen “abgelaufen” sei. Nachfragen bei HP ergaben, dass solche Meldungen dann vorgesehen seien, wenn sich die Patrone länger als 30 Monate im Drucker befinde oder aber älter als viereinhalb Jahre sei – welches Kriterium eben früher zutrifft.

Damit wolle man eine optimale Druckqualität sicherstellen, heißt es. Denn immerhin würden gerade Unternehmen die Patronen in größeren Mengen bestellen, um Rabatte wahrzunehmen. Längere Lagerzeiten seien der Qualität aber abträglich.

Zumindest irreführend ist das Haltbarkeitsdatum, das HP auf den Patronen selbst angibt. Zweieinhalb Jahre nach Herstellung soll die Tinte, nach Anraten des Herstellers, nicht mehr verwendet werden.

Für HP ist das Geschäft mit Druckerpatronen und Tonerkartuschen, für Tintenstrahl- und Laser-Drucker ein wichtiger Umsatzlieferant. Nach Medienberichten soll sich der Kunde in Großbritannien nun aber entschieden haben, auf Drucker der Konkurrenz umzusteigen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Papierhersteller der digitalen Ära

Data Awakening: Huawei präsentierte beim Innovative Data Infrastructure Forum 2024 in Berlin neue, auf KI…

22 Stunden ago

Cyberangriffe bedrohen die Demokratie

Um ihre Verteidigung zu stärken, müssen Staaten und Unternehmen sicherstellen, dass KRITIS-Betreiber nicht nur die…

3 Tagen ago

Kritische Infrastruktur: BSI-Zahlen zur Robustheit

Reichen die Sicherheitsvorkehrungen der KRITIS-Betreiber bereits aus? Das BSI liefert dazu Kennzahlen auf einer neuen…

4 Tagen ago

Automotive: Phishing-Angriffe auf jedes zweite Unternehmen

Laut Kaspersky ist Schadsoftware die zweithäufigste Bedrohung. Angriffe auf vernetzte Fahrzeuge folgen erst mit Abstand.

4 Tagen ago

Chinesischer Großauftrag für Infineon

Der deutsche Chipproduzent beliefert Xiaomi mit Siliziumkarbid-Leistungsmodulen (SiC), Mikrocontrollern und Gate-Treibern.

4 Tagen ago

Neue E-Health-Lösung für Parkinson-Patienten

Fraunhofer-Forschende arbeiten an einer Webplattform, die die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson verbessern soll.

6 Tagen ago