Der US-Bundesstaat Massachusetts, als einziger noch im Rechtsstreit mit Microsoft, wird als erster offene Standards für die eigene Infrastruktur fördern. Der Entschluss wurde nun in einer breit angelegten Strategie manifestiert. Der Verwaltungschef des Bundesstaates, Finanzminister Eric Kriss, beteuerte in der Hauptstadt Boston, dass die neue Stoßrichtung – mitunter in Richtung Linux – nichts mit dem andauernden Verfahren gegen Microsoft wegen Monopolmissbrauchs zu tun habe.
Der Minister versicherte, die während einer Versammlung staatlicher Information Officers gefasste Entscheidung habe rein technologische Gründe. Man wolle nicht nur Kosteneinsparungen erzielen, sondern generell eine Philosophie der Offenheit verfolgen. Die bestünde darin, dass das Eigentum des Staates auch Eigentum der Bürger sein sollte und als solches allgemein zugänglich. Microsoft-Software gelte als ‘geschlossen’, weil Entwickler keinen Zugang zum Code haben.
Finanzminister Kriss scheint sich der Signalwirkung seiner Entscheidung bewusst zu sein. Er bezeichnete sie als “die sichtbarste konkrete Aktion seitens der Regierung eines Bundesstaates”, sich in Richtung offene Standards zu bewegen. Womöglich hat sie denselben Effekt in den USA wie vor einigen Monaten die Entscheidung des Münchner Stadtrates, sich langsam in der Verwaltung von Windows zu lösen. In der Zwischenzeit ist Linux in der IT der europäischen Kommunen hoch im Kurs.
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