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Office on Demand – Microsoft denkt um

Wie das gehen soll, erklärt Gates aber dennoch mit der Art, wie sich Software als Service entwickeln werde. Er ist der Meinung, dass damit relevantere und gleichzeitig dynamischere Dienste für die Kunden bereit gestellt werden können. Ray Ozzie, Microsofts Chief Technical Officer, sagte bei der Vorstellung in San Francsico, dass es der Traum der Redmonder sei, eine nahtlose Arbeit für die Kunden zu ermöglichen. Diese ruckelfreie Erfahrung, die durch Live erreicht werden soll, stelle den Menschen und seine Arbeit in den Mittelpunkt und erlaube eine einfache und transparente Bauweise der benötigten Technik, die sie mit den notwendigen Informationen und Geräten verbinden könne.

Die Konkurrenz lässt diese Ankündigung bei all dem Getöse relativ kalt. Salesforce-Gründer Marc Benioff spöttelte, dass Microsoft wohl einen eigenen ‘Day of the Dead’ (Tag der Toten), wie Allerheiligen im amerikanischen Sprachraum genannt wird, für die eigenen Produkte benötige. Außerdem seien die neuen Namen mit dem Zusatz ‘Live’ irreführend. “Die klare Ansage ist, dass deren aktuelle Produktlinie mit einem ähnlichen Eifer neu umbenannt werden sollten – Windows Dead, Microsoft Office Dead, und Windows Live Messenger Dead.” Das Internet bezeichnet er nicht gerade als die Heimat von Microsoft, weshalb bei den neuen Angeboten auch kein ‘Outlook’- oder ‘IE’-Programm zu finden sei. Einstweilen würden die “wahren Internetfirmen” wie Google, Yahoo – und nicht zu vergessen Salesforce selbst – auf Kosten mangelnder Innovation bei Microsoft weiterhin Kasse machen, so Benioff.

Zach Nelson, CEO der Internet-Softwarefirma NetSuite teilt diese Ansicht, wenn auch weniger blumig. Er befürchtet nicht, dass “Microsoft in diesem Bereich irgendetwas zu bieten hat”. Das liegt ihm zufolge daran, dass er den Redmondern nicht zutraut, dass sie eine Applikation direkt für den webbasierten Vertrieb und Einsatz gebaut haben könnten. Und das ist Nelson zufolge die Grundvoraussetzung.

Dem hält Microsoft zwar eigene Versuche entgegen wie das Projekt ‘Hailstorm’, das ebenfalls die Anwendung in den Hintergrund und den Nutzer und seine Arbeit in den Vordergrund rücken sollte. Aber seit Frühjahr 2001 hat die Welt davon nicht mehr viel gehört.

Lesen Sie auch : CRM: Die Qual der Wahl

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Silicon-Redaktion

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