HP will also künftig vehement im Dienstegeschäft mitmischen. Das Problem dabei: Anwender wie SAP oder Microsoft bieten selbst On-Demand-Lösung an. Wieso also sollte sich ein Anwenderunternehmen auf einen Vertrag mit HP einlassen, wenn man die Dienste quasi aus erster Hand beziehen kann?

Auf dieses Problem angesprochen stellt HP-Manager Ewald Comhair, Director Infrastructure Services HP Services – Global, gegenüber silicon.de in Aussicht, dass man “weitaus umfangreichere Services als SAP” anbieten wird. Man übernehme, wenn gewünscht, künftig quasi das komplette IT-Managament – on Demand. SAPs “Business by Design” sei dabei nur eine Komponente. “Wir gehen davon aus, dass viele Kunden auch weiterhin Services und Software von verschiedenen Anbietern beziehen werden. Die heterogene Systemumgebung bleibt der Regelfall – darauf können wir reagieren und flexibel die Angebote von SAP, Salesforce.com oder auch IBM miteinander verbinden und on Demand managen”, so der Belgier Comhair.

Ann Livermore konkretisiert: “Wenn ein Kunde neben SAP auch Microsoft Exchange on Demand beziehen möchte, können wir ihm das liefern.” Deswegen sei man auch SAP keinesfalls böse, sein On-Demand-Angebot für den Mittelstand selbst (auf Suse Linux Servern) zu hosten. Zwar wird für HP als Partner etwa der SAP der Kuchen künftig unweigerlich kleiner – verdient man künftig doch nicht mehr an der Implementierung einer SAP-Lösung. Aber Livermore spielt das Problem herunter: “SAP kann nur SAP managen, wir aber die gesamte Bandbreite an Anwendungen”, so Livermore. Daher verdiene man am gehosteten Angebot von SAP dennoch in erquicklichem Maße mit.

Doch dieses Problem ist in der Branche allgemein bekannt: Während der CeBIT erklärte SAP-Europa-Chef Ferri Abolhassan gegenüber silicon.de, dass er auch im Falle der On-Demand-Lösungen von SAP mit einer regen Unterstützung durch Partner rechnet – wiewohl die Services von SAP selbst gehosted werden. Er stellte den Partnern eine Umsatzbeteiligung in Aussicht, um Unmut unter den Partnern über das Direktangebot aus Walldorf und den somit ausfallenden Implementierungserlösen im Zaum zu halten. “Unsere Partner bekommen auch Anteile des Produktumsatzes. Konflikte mit ihnen, das zeigt uns die Statistik, sind daher die Ausnahme.” Gute Aussichten also für HP.

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Silicon-Redaktion

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  • Bereichsleiter/ Prokurist
    Sehr geehrter Herr Müller, jetzt habe ich einen umfangreichen Kommentar zu Ihrem Bericht verfasst, plötzlich war alles weg, d.h. die Applikation ist sehr oberflächlich und ich habe jetzt keine Zeit mehr eine weitere 1/2 Stunde zu inverstieren.

    MfG Dietmar Schmidt

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