Handy am Steuer: Italien kassiert am meisten

Telefonieren im Auto kann demnach bis zu 594 Euro kosten. So hoch kann die Strafe in Italien ausfallen. Das Urlaubsland hat die maximale Geldbuße im vergangenen Jahr drastisch erhöht – und ist damit Spitzenreiter in Europa.

“Wer mit dem Handy am Ohr fährt, riskiert fast in allen EU-Ländern einen Teil seiner Urlaubskasse”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. In Deutschland fällt die Strafe mit 40 Euro vergleichsweise gering aus. Weniger streng wird die Handy-Nutzung am Steuer nur in Frankreich und einzelnen osteuropäischen Ländern geahndet. “Für Fahrer, die unterwegs nicht aufs Telefonieren verzichten wollen, lohnt sich der Einbau einer Freisprecheinrichtung”, so Scheer. “Das fördert nicht nur die Verkehrssicherheit, es schont im Zweifelsfall auch den Geldbeutel.” Der Bitkom gibt Tipps dafür, was bei Gesprächen im Auto zu beachten ist:

Nicht nur Telefonieren ist im Auto untersagt
In Deutschland ist bereits verboten, das Handy in die Hand zu nehmen, wenn der Motor läuft. Deshalb gilt: Nicht nur Telefonieren mit dem Gerät am Ohr ist tabu, auch das Lesen oder Schreiben von Kurzmitteilungen. Vergleichbare Regelungen gibt es in anderen europäischen Ländern. Der Bikom rät daher Autofahrern, prinzipiell nur mit Freisprecheinrichtungen oder Sprechgarnituren (Headsets) zu telefonieren. Übrigens: Anders als in Deutschland sind die Handy-Bußgelder in vielen Ländern nicht genau festgelegt. Die Polizei kann je nach Verkehrssituation einen Ermessensspielraum nutzen.

Headsets sind günstig, aber nicht immer optimal
Eine günstige Variante ist ein Headset, idealerweise mit dem Kurzstreckenfunk Bluetooth. So muss kein Kabel zwischen Headset und Telefon angeschlossen werden. Moderne Headsets sind leicht und werden nur an einem Ohr befestigt. Nachteile: Auf langen Strecken können sie stören. Auch sind Headsets nicht überall im Ausland als Freisprech-Lösungen im Straßenverkehr anerkannt.

‘Plug and Play’ oder fester Einbau?
Das Angebot an Freisprechanlagen ist groß. Sie sind im Internet, in Kaufhäusern und Autohäusern sowie bei spezialisierten Auto-Werkstätten erhältlich. Günstig sind so genannte ‘Plug-and-Play’-Lösungen: Diese Freisprecheinrichtungen können von Laien schnell in fast jedem Auto montiert werden. Die Stromversorgung läuft dabei meist über den Zigarettenanzünder. Solche Modelle eignen sich auch für Autofahrer, die oft das Fahrzeug wechseln.

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Silicon-Redaktion

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  • kein
    Das Verbot vom Handy am Steuer (so wie es bei mir war) ist genau genommen gegen andere Tätigkeiten im Fahrzeug eine Lappalie! So habe ich vor kurzem mein ausgeschaltetes Handy vom Fahrzeugboden aufgehoben und kurz (ein paar Sekunden) ans Ohr gehalten, um zu prüfen, ob es eingeschaltet ist. Mein Fahrzeug war am Ausrollen vor einer roten Ampel. Das Handy war aus. Die Polizei fuhr links versetzt hinter mir und hielt mich an. Ich habe telefoniert, behauptete der Polizeibeamte und bekomme nun eine Anzeige! Für mich ist dieses Handeln des Polizeibeamten reine Abzocke! Auf eine Diskussion ließ er sich nicht ein. Wenn ich mich am Ohr gekratzt hätte oder etwas gegessen hätte oder einen Bonbon in den Mund geschoben hätte, wäre es auch nicht anders gewesen. Da sollten ein Polizeibeamter und der Gesetzgeber mal nachdenken und die Verhältnismäßigkeit prüfen, egal wie das Gesetz diese Sache auslegt. Jeder, der eine Zigarette anzündet oder nach hinten zu seinen Kindern sieht oder seiner Beifahrerin die Hand auf das Bein legt oder sich eben nur mal irgendwo kratzt, weil es juckt, schnäuzt, weil ihm die Nase läuft, usw., wird schlimmer vom Verkehr abgelenkt! Ich habe das Handy kurz ans Ohr, weil ich eben meine Augen nicht vom Verkehr abwenden wollte. So wünsche ich jedem Autofahrer, dass niemals so ein Polizeibeamter neben ihm steht und er immer schön steif, mit beiden Händen am Steuer, autofahren kann! Irgendwann wird dann auch noch das Bewegen, Husten, Niesen usw. im Fahrzeug strafbar!

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