Während in deutschen Privathaushalten Voice over IP (VoIP), analoge und ISDN-Anschlüsse weiter auf dem Vormarsch sind, gerät der Boom bei Unternehmen ins Stocken. 40 Prozent der Betriebe planen in diesem Jahr keine Einführung von Internet-Telefonie mehr, meldet das Beratungsunternehmen Steria Mummert Consulting.

Die Zahl der VoIP-Skeptiker ist damit seit 2006 schleichend um rund 18 Prozent gestiegen. Der Anteil der Firmen, die bereits über das Internet telefonieren, stieg dagegen im selben Zeitraum gerade einmal um 0,6 Prozent auf 33,5 Prozent. Vor allem die mit dem Umstieg verbundenen Investitionen und Sicherheitsbedenken sorgen für die Zurückhaltung.

Bislang zählten für die Unternehmen vor allem die in Aussicht gestellten Vorteile des Telefonierens über das Internet: Es wurde damit gerechnet, dass Aufwand und Kosten erheblich sinken, wenn Firmen interne Telefon- und Datennetze zusammenlegen. Allerdings entstehen nach der Umstellung auf die Internet-Telefonie neue Kosten, die in der ersten Euphorie von vielen Unternehmen übersehen wurden. Dazu zählt beispielsweise der Schulungsaufwand für das Personal in den IT-Abteilungen oder die Anpassung der Netzlast.

Das Thema Sicherheit spielt in den Planungen nur eine untergeordnete Rolle. Trotz eines ähnlichen Bedrohungsszenarios schätzten Unternehmen die Risiken von VoIP deutlich geringer ein als beim klassischen Datenverkehr. Dabei hat sich die Zahl der VoIP-Risiken gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Für 2008 gehen Sicherheitsexperten von einer weiteren Zunahme um bis zu 50 Prozent aus.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen dürfen allerdings nicht zu Lasten der Netzqualität gehen. Die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Sprachkommunikation ist in Unternehmen unverzichtbar. Der Ausfall der Telefonanlage kann gravierende Folgen für die Geschäftsprozesse haben. Kaum ein Betrieb kann es sich leisten, auch nur eine Stunde telefonisch nicht erreichbar zu sein. Um die Verfügbarkeit der VoIP-Netze zu erhöhen, trennen IT-Abteilungen inzwischen das klassische IP-Datennetz vom Telefonnetz, teilt Steria mit.

Dieses Vorgehen geht allerdings zu Lasten der Kostenersparnisse durch VoIP. Denn eine Netztrennung bringt zusätzliche Investitionen in neue Infrastruktur mit sich. Wichtigste Herausforderung für Unternehmen ist somit, sichere Daten- und VoIP-Netze ohne Qualitätseinbußen zu gewährleisten.

Silicon-Redaktion

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  • Was bringt und sagt uns dieser Beitrag?
    So gut wie nichts!

    Der Art dünne Beiträge kann man sich wirklich sparen!

    1.) Was soll soll der Einstieg

    "Während in deutschen Privathaushalten Voice over IP (VoIP), analoge und ISDN-Anschlüsse weiter auf dem Vormarsch sind, "

    Mit was haben die Leute, bei einer TK-Abdeckung von über 90%, denn bis vor kurzem telefoniert?

    Vielleicht soll es heissen:

    Während in deutschen Privathaushalten Voice over IP (VoIP) gegenüber analogen und ISDN-Anschlüssen weiter auf dem Vormarsch ist,

    2.) Die Infos die hier rüberkommen sind doch nun wirklich ein alter Hut und jeder logisch denkende Mensch der IT affin angehaucht ist kommt da selber drauf.
    Und vielleicht gibt es doch eine gehörige Zahl von Aspekten, die VoIP günstiger kommen lässt wie die klassische TA. Dazu muss man aber Fakten mit Zahlen untermauern, ansonsten bleibt das ganze subjektiv.

    3.) Wenn Sie nun wenigstens ein Bisschen weiter recherchiert hätten, wären Sie durchaus auf den interessanten Aspekt gestossen, dass unter Umständen bei der Umstellung auf VoIP die Energiekosten drastisch steigen. Muss in einem gemischten Netzwerk nur die Anzahl der Switches für den Umstieg erhöht werden ist der Mehraufuwand für Energie in Bezug auf die Gesamtkosten vielleicht noch zu vernachlässigen.
    Wird aber, wie zuletzt im Artikel erwähnt, ein separates VoIP-Netz installiert, können die Energiemehrkosten bei einer Großanlage jährlich um 10.000 Euro und mehr höher liegen als bei einer klassischen Telefonanlage. Selbst bei mittleren Anlagen mit 500 Anschlüssen macht das bis zu 3.000 Euro jährlich aus. Dazu gibt es zwischenzeitlich verschiedene Studien von Kleinst- bis Großsystemen in verschiedenen Betriebsarten.

    Wünsche trotzdem noch viel Spass beim Schreiben!

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