“Wir profitieren vom iPhone”

Access hat weltweit 1500 Mitarbeiter und betreibt in Oberhausen ein Recherche- und Entwicklungszentrum. Mit dem Access-Manager Piquemal haben wir uns über neue Open-Source-Lösungen für mobile Geräte und die Auswirkungen des Apple iPhone auf die ITK-Branche unterhalten. Piquemal ist Senior Vice President Operations bei Access Europa. Zuvor war er in Führungspositionen bei Texas Instruments und bei PalmSource tätig. Piquemal hat einen Master-Abschluss der Hochschule für Radioelektronik und Elektronik Grenoble und einen Abschluss in Kognitionswissenschaften.

silicon.de: Access ist in Deutschland vor allem für den mobilen Browser NetFront bekannt. An mobilen Browsern mangelt es jedoch nicht – wie soll sich NetFront behaupten?

Piquemal: Der Netfront-Browser ist bereits auf 600 Millionen Endgeräten weltweit installiert, unter anderem auf dem Sony Ericsson W810i Walkman Phone, der Sony PSP sowie dem Amazon Kindle und behauptet sich bereits im Markt.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Netfront ist kein abgespeckter PC-Browser, sondern für mobile Endgeräte mit begrenzten Speichern, Akkulaufzeiten und Prozessorkapazitäten entwickelt – also insbesondere für Smartphones, Mobile Internet Devices und Embedded-Geräte. Zudem läuft Netfront auf mehr Systemen als die anderen Browser: auf der Access Linux Platform (ALP), aber auch auf Symbian OS, Garnet OS (früher Palm OS), Windows CE, Windows Mobile und vielen weiteren.

silicon.de: Access hat im September 2005 PalmSource übernommen, die ehemalige Software-Sparte von Palm. Hat sich der Kauf gelohnt?

Piquemal: Ja. Der Kauf von PalmSource hat uns die Entwicklung der ALP ermöglicht. Sie verbindet die Funktionalität von Garnet OS (früher Palm OS) mit einem Linux-Kern und der Access-Technologie.

silicon.de: Sie haben die ALP in diesem Jahr auf den Markt gebracht. Wie viele Entwickler arbeiten an der Plattform mit und wie wollen sie neue Entwickler gewinnen?

Piquemal: ALP verfügt über starke Tools, die Entwicklern eine schnelle und günstige Produktion von Software ermöglichen. Zudem bekommen Entwickler über ALP Zugang zu einer weltweiten Community von Linux-Entwicklern, mit denen sie neue Kooperationen eingehen können. Die entwickelten Tools werden an etwa 70 Unternehmen aus der TK, Unterhaltungselektronik und Medienbranche weitergegeben, mit denen Access kooperiert. Wir sehen einen stetigen Zuwachs an Entwicklern in der Community.

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Silicon-Redaktion

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