Die Pentasys AG untersuchte, wie sich die Produkte der “Großen” für den Aufbau von Web-2.0-Lösungen in Unternehmen eignen. Da es kein Web-2.0-Produkt im eigentlichen Sinn gibt, sondern Web 2.0 im Grunde eine erweiterte Nutzung des Web mit innovativen Produkten beschreibt, ist diese Untersuchung auch nicht wie ein üblicher Produktvergleich aufgebaut. Sie ist vielmehr ein Statusbericht, der darüber Aufschluss geben soll, wo die oben genannten Anbieter heute mit ihren Produktportfolios im Hinblick auf Web 2.0 stehen.

Was generell aufgefallen ist: Jeder Hersteller “kann natürlich alles”. Im Detail sind die Lösungen der Großen aber im Vergleich zu Web-2.0-Nischenprodukten teilweise noch schwach. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass wir nicht über jeweils ein Produkt eines Anbieters reden, sondern über einen ganzen “Korb voller Produkte”. Bei allen Herstellern ist zu sehen, dass deren “Kernprodukte” wie WebLogic bei BEA, WebSphere bei IBM, SharePoint bei Microsoft, NetWeaver bei SAP oder WebCenter bei Oracle eben nicht ausreichen, um komplette Web-2.0-Funktionalität zu erhalten. Alle Anbieter haben im Laufe der Zeit Funktionen drum herum gebaut oder auch Produkte eingekauft.

“Die Produktportfolios der einzelnen Hersteller sehen oft zusammengewürfelt oder zusammengekauft aus. Die Hersteller haben naturgemäß unterschiedliche Schwerpunkte bei der Herangehensweise an das Web-2.0-Thema, bedingt durch die Historie und durch das schon bestehende Produktportfolio”, betont Franz Wenzel, Vorstand bei Pentasys.

Für den BEA-Teil von Oracle gilt: Flexibilität ist Trumpf. Egal ob Java oder .NET, sowohl Entwickler als auch Anwender werden bedient. IBM bietet eine recht komplettes Web-2.0-Angebot auf der Lotus-Plattform. Social Networking deckt IBM mit Connections und Collaboration mit Quickr ab. Microsoft liefert viel Funktionalität und eine perfekte Office-Integration in einem einzigen Produkt, SharePoint, und hat insgesamt einen sehr pragmatischen Ansatz. Oracle WebCenter und Spaces sind natürlich stark in der Integration mit den Oracle Applications. Ergänzt mit den BEA-Produkten ist ein beachtliches Portfolio entstanden. SAP bietet Web-2.0-Möglichkeiten, aber nicht zum Selbstzweck. Der produktive Geschäftsprozess bleibt offensichtlich im Fokus.

Fazit: Web-2.0-Funktionalitäten lassen sich mit den Produktportfolios aller Anbieter für ein “Enterprise 2.0” bereitstellen. Es gibt kein besonders schlechtes oder besonders gutes Angebot. Allerdings unterscheiden sich die Angebote: von “einfach zu handhaben” bis “sehr komplex”.

Silicon-Redaktion

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