Der Opera-Chef Jon von Tetzchner hat bemängelt, dass Microsoft seinen Nutzern eine eindeutigere Auswahl zwischen unterschiedlichen Browsern lassen müsse. Die Deaktivierung reicht Opera nicht aus. Ein Schritt in die richtige Richtung sei zwar damit getan, aber nicht annähernd genug, um den Schaden, den Microsoft im Browser-Markt angerichtet habe, wiedergutzumachen, so von Tetzchner.

Micrsoft veröffentlichte am Montag, dass sich beim neuen Betriebssystem Windows 7 der IE8, Windows Search, Fax and Scan und der Windows Media Player vom Nutzer deaktivieren lassen. Eine Deinstallation ist jedoch nach wie vor nicht möglich. Seit 1996 und der IE Version 3.0 lässt sich der Microsoft-Browser nicht mehr deinstallieren. Weil Microsoft den Internet Explorer kostenlos zusammen mit Windows ausliefert, läuft momentan ein Verfahren bei der EU-Kommission. Der Vorwurf lautet, dass das Softwareunternehmen mit dieser Art der Auslieferung des Browsers das europäische Kartellrecht verletze. Opera hatt dieses Verfahren mit einer Beschwerde ausgelöst. Das Unternehmen will mit der Beschwerde erreichen, dass die Konsumenten schon beim Systemstart die Möglichkeit haben, frei zwischen den Browsern zu wählen.

Auch die Chefin der Mozilla Foundation Mitchell Baker hatte angekündigt, das von Opera angestrengte Kartellverfahren der Europäischen Kommission gegen Microsoft zu unterstützen. “Die Anbindung von Microsofts Internet Explorer an das Windows-Betriebssystem schadet dem Wettbewerb unter den Browsern, behindert innovative Produkte und reduziert die Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher”, erklärt Baker.

Silicon-Redaktion

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  • Waschlappengejammer
    Den letzten Satz:

    mal kurz umformuliert:
    Das Ausliefern eines Fahrzeuges mit einem Soundsystem des gleichen Herstellers behindert innovative Produkte und reduziert dei Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher.

    Innovative Produkte entstehen zunächst im Kopf. Und nicht dadurch, dass man heulend mit dem Finger auf andere zeigt.

    Schönen Tach noch

  • Denkfehler...
    @Wolle:

    Das ist leider immer wieder der gleiche Denkfehler der bei diesem Thema aufkommt. Der Vergleich mit Fahrzeugherstellern zieht nicht, da kein Fahrzeughersteller eine auch nur annähernd marktbeherrschende Position wie Microsoft im OS-Bereich hat.

    Vergleichbar wäre höchstens die ehemalige DDR gewesen, in der die Firmen Sachsenring und Wartburg ihre marktbeherrschende Stellung zu höscht innovativen Produkten wie den Trabbi nutzten.

  • und auserdem ...
    ... kann ich ein Autoradio relativ problemlos durch ein anderes ersetzen und muss dazu nicht den Platz im Handschuhfach opfern, weil sich das Alte nicht ausbauen lässt.

  • Glaubenskriege ...
    ... haben noch nie zu etwas geführt - zumindest nicht zu Positivem.
    Was soll das denn: "Ich bin der Herr, Dein Browser, Du sollst keine anderen Browser neben mir haben ?"
    Wenn man das eingebaute Dingie deaktivieren kann und einen anderen, für den User passenderen Browser problemlos installiert bekommt, dann kann der mündige User doch tun, zu was er immer Lust hat. Und der Unmündige hat dann zumindest mal die Möglichkeit, mit Bordmitteln das Netz zu nutzen.
    Das Beispiel mit dem geopferten Handschuhfach von Stephan Reihle ist wohl etwas zu weit hergeholt, nicht ? Wenn die Browserinstallation schon die Platte "verstopft", na dann: schwärzliches Beinkleid.
    In diesem Sinne: Gas wegnehmen und weiter !
    Don Scheraldo

  • Ach wie Süß
    Ohne IE ging nichts, geht nichts und wird nie etwas gehen. Die Schraube sitz in Redmond und dreht an alle Programierer. Kleine und kleinste Programme brauchen heute den IE, Dot.Net Framework etc. Leider sind die Programmierer und Programme in immer schnellerer Weise davon abhängig. Werden Aufgebläht bis zum Abwinken (statt 100MB 4GB) der Lacher schlechthin. Ohne Internet und IE keine automatische INstallation der .Nets etc. Nichts geht mehr, WINE dann auch nicht. Dieser Trend ist in Zeiten von JAVA grandios.
    Ja, MicroSoft ist Monopolist. Ja dies wird aktiv von der Politik unterstütz (Elster) und alle anderen machen auch mit.
    Das hat nichts mit Glaubskrieg zu tun sondern ist einfach Tatsache. Da wird weder Opera etwas ändern noch die schlaffe EU. Vielleicht die Zeit?
    Gruss

  • Oh du böser Gangster Microsoft ...
    An alle die hier heulen:
    Dann nehmt doch einfach Linux!!
    Das ist innovativer und billiger als das ach so schlechte Windows. Es gibt keine Viren und es funktioniert immer und überall ohne das geringste Problem und einen Internet Explorer braucht es auch nicht ...
    Na gut die Oma, die nix von EDV versteht und die Kommandozeile für eine Terroristengruppe hält, hat vielleicht doch hie und da ein kleines, unscheinbares Problem, wenn sie sich einen Drucker oder eine Kamera kauft und diese ans laufen bringen will. Aber was macht das schon, wenn sie nicht vom IE gegängelt wird und sich bewusst für einen Browser entscheiden darf bevor sie ins Internet kann ...
    P.S.: Ich verwende in der Regel Opera und nur auf Seiten die damit nicht funktionieren den IE, kann aber durchaus damit leben, dass der IE vorinstalliert ist !!!

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