Oracle nutzt Chancen der Krise

Der Einfluss auf den Server-Markt und die Wettbewerber

Der zunächst vermutete Kauf von Sun durch IBM hätte den Server-Markt zutiefst erschüttert, mit dem Kauf durch Oracle ergibt sich zunächst keine grundlegende Neuordnung dieses Marktes. Gegenüber den bisherigen Technologie-Partnern wird Oracle mit diesem Schritt allerdings immer mehr zum starken Wettbewerber, wobei die einzelnen Player unterschiedlich stark betroffen sein werden:

IBM: Im Unix-Server-Umfeld ist IBM mit dem Power Chip und AIX sehr gut positioniert und kann sich auch gegen Sparc/Solaris im Wettbewerb stellen. Ein Bundle aus Server und Datenbank, wie Oracle es jetzt anbieten kann, hat IBM mit Mainframes und Servern in Kombination mit DB2 schon lange. Oracles Datenbank ist für manche Kunden jedoch heute attraktiver.

HP: War bislang neben Sun der stärkste Partner im Datenbank/Server-Bereich für Oracle. Kurzfristig wird sich daran auch wenig ändern. Mittel- und langfristig wird Oracle aber versuchen, die Sun-Plattform noch besser in einem Gesamtkontext zu positionieren, was HP nicht gefallen wird. Relativ kurzfristig dürfte HP Gegenwind für die gemeinsam mit Oracle entwickelten und vertriebenen Appliances ‘HP Oracle Database Machine’ und ‘HP Oracle Exadata Storage Server’ spüren. Derartige Lösungen können zukünftig inhouse entwickelt und vertrieben werden.

Fujitsu: Hier ist die Übernahme von Sun durch Oracle geradezu ein Glücksfall, sofern sich Fujitsu in Zukunft im Unix-Server-Markt mit Solaris weiter bewegen möchte. Bei einer Übernahme durch IBM und der zu erwartenden Einstellung der Weiterentwicklung des Sparc-Prozessors wäre Fujitsu die Technologiebasis in diesem Bereich entzogen worden. Mit der Übernahme durch Oracle ist dies bis auf weiteres nicht zu befürchten.

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Silicon-Redaktion

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