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Welchen Sinn macht IT-Measurement?

Doch wie lässt sich ein entsprechendes Messsystem aufbauen und wie lässt sich der Nutzen aus den gewonnenen Informationen ziehen? Wichtig ist in einem ersten Schritt die Herstellung eines Überblicks über die eigenen IT-Kosten. Oft mangelt es in Unternehmen schon an grundsätzlichen Informationen über die Höhe der eigenen IT-Gesamtausgaben pro Mitarbeiter. Dabei erlaubt schon eine erste Übersicht über die drei Investitionsbereiche ‘Run’, ‘Grow’, ‘Transform’ erste Maßnahmefelder zu identifizieren. Werden die IT-Ausgaben in die richtigen IT-Felder gelenkt und welche Auswirkungen hat die gegenwärtige IT-Ausgabenstruktur auf das bestehende Geschäft?

Eventuell sind die eigenen Ausgaben in den Run-Bereich vergleichsweise zu hoch, während die Ausgaben in die Bereiche Grow, Transform unterdurchschnittlich sind. Welche Auswirkungen können die gegenwärtige IT-Ausgabenstruktur auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens haben und wie können die begrenzten IT-Mittel optimiert werden? “Wie man sieht, muss ein IT-Measurement System Aussagen über die eigene Situation, notwendige Verbesserungsmaßnahmen sowie den zu erwartenden Nutzen erlauben”, so Hemzal weiter. Mittlerweile durchgesetzt hat sich dabei die Benchmarkmethode, die in den 1970er Jahren von Xerox entwickelt wurde. Diese wurde anfänglich eigentlich dazu entwickelt, von Best in Class Unternehmen, vor allem auf Produktionsebene, zu lernen. In der IT kommt Benchmarking mittlerweile überwiegend in Form von Preis- und Kostenmessungen zur Anwendung. Hier ergeben sich auch sehr gute Ansätze für Effizienzsteigerungen.

Grundlage entsprechender Benchmarkanalysen ist eine Übersicht über die eigenen IT-Ausgaben auf Basis detaillierter Metriken. Hierzu werden IT-Leistungseinheiten gebildet, in Form von Stückkosten ausgewiesen und anschliessend mit den Werten einer adäquaten Referenzgruppe verglichen. Eigene und externe Daten müssen dazu auf ein gemeinsames Niveau gebracht werden, wobei die eigenen Daten den Ausgangspunkt darstellen. Über einen so genannten ‘Normalisierungsprozess’ werden bestehende Unterschiede zwischen den Vergleichswerten abgeschätzt und neutralisiert.

Der Detaillierungsgrad entsprechender Metriken sollte für die Unternehmen praktikabel sein und die eindeutige Identifikation von Kostentreibern erlauben. Dazu ist festzulegen,

  • welche IT-Kosten gemessen werden sollen,
  • wie hoch der interne Aufwand für die Bereitstellung der internen Informationen sein darf,
  • welche Möglichkeiten bestehen, aktuelle Vergleichsinformationen über den Markt oder Wettbewerber zu erhalten,
  • welcher Nutzen aus den erwarteten Informationen gezogen werden kann und
  • welche Möglichkeiten bestehen, so genannte ‘Quick-Wins’ zu realisieren.

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Silicon-Redaktion

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