Neue Debatte um “Killerspiele”

So heißt es in der 55. Empfehlung des Abschlussberichtes: “Es wird empfohlen, den Bund aufzufordern, das Verbot von gewaltverherrlichenden Darstellungen, vor allem bei Computerspielen (off- und online), durch Änderung des Strafgesetzbuches im Rahmen der verfassungsrechtlichen Schranken auszudehnen.”

Im Klartext: Gewaltverherrlichende Computerspiele sollten verboten werden. Die Experten schließen sich zudem einer Forderung des Freistaates Bayern aus dem Jahr 2007 an, virtuelle “Killerspiele” mit der Einführung des § 131 a StGB zu verbieten.

Die Fachleute wollen weiterhin die Internet Service Provider dazu veranlassen, “unzulässige Inhalte zu sperren”. Es sei zu prüfen, “ob Provider verpflichtet werden, sämtliche absolut unzulässigen ausländischen Angebote zu sperren, die durch ein rechtsstaatliches Verfahren von staatlichen Stellen auf einer entsprechenden Liste sind und gegen die direkte
Maßnahmen im Ausland ohne Erfolg blieben.” (60. Empfehlung).

“Der Vorfall am Gymnasium Carolinum in Ansbach hat gezeigt, dass das Thema Amok ein halbes Jahr nach Winnenden nichts von seiner Aktualität verloren hat”, sagte Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) bei der Vorstellung des Abschlussberichts. Die Landesregierung prüfe jetzt, wie die darin enthaltenen Empfehlungen und Vorschläge umgesetzt werden können.

Mit diesem Bericht und der Ankündigung Oettingers erhält die Debatte um ein Verbot von “Killerspielen” neue Nahrung, die auch unter den silicon.de-Lesern für Pro und Contra sorgt. Während der Expertenkreis Amok zum Schluss kommt, dass Gewalt in Videospielen zu Jugendgewalt führt, bestreiten dies andere Fachleute.

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Silicon-Redaktion

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  • "Killerspiele"
    Es gibt Millionen von Menschen, die diese "Killerspiele" spielen und weil eine handvoll Jugendliche Amok laufen und auch noch diese Spiele gespielt haben, wird dann das als Grund ausgelegt.

    Dass so mancher aber den Umgang mit Waffen im Schützenverein erlernt hat und durch das familiäre Umfeld an Waffen inkl. Munition kommt, das spielt meines Erachtens ein größeres Problem als die "Killerspiele".

    Ich selbst spiele seit Jahren solche Spiele und sollten diese meine Hemmschwelle herabsetzen, so würde ich dennoch bezweifeln, dass ich treffsicher mit einer mir in die Hände fallenden Waffe umgehen könnte...

    Außerdem sollte man bei Schülern und Jugendlichen die frühen Warnzeichen wie Abfallen der Noten, Einzelgängertum, usw. besser erkennen oder überhaupt gezielt beobachten.
    Letztendlich sind es immer soziale Probleme, die einen Jugendlichen in einen Amoklauf treiben.

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