So kündigte SAP eine Erhöhung des Standard-Supportsatzes gemäß Lohnkostenindex rückwirkend bis zum Vertragsbeginn an. Einige SAP-Kunden sehen darin einen Versuch, die Anwender in den Enterprise-Support zu drängen. “Das Entgegenkommen der SAP ist minimal und bringt genau genommen überhaupt nichts. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass SAP seine Marktstellung ausnutzt”, sagt dazu Peter Hartmann, Sprecher und Koordinator der IG SAP Wartung Schweiz.
“Vielen Unternehmen macht diese Abhängigkeit von einem Monopolisten, auch finanziell, schwer zu schaffen”, so Axel Susen, Geschäftsführer des Aachener Gebrauchtsoftware-Händlers Susensoftware. “Daher beginnen sie, ihre IT-Strategie zu verändern: Wenn man schon nicht komplett auf SAP verzichten kann, so soll SAP doch auf ein Minimum reduziert werden.”
In den USA hat sich RiminiStreet als Anbieter für Drittwartung einen Namen gemacht. Ab dem vierten Quartal soll auch Wartung für die SAP Releases R/3 4.6 c und 4.7 angeboten werden. Da Drittanbieter wie RiminiStreet oder der indische System-Integrator HCL kein Geld in die Entwicklung neuer Versionen stecken müssen, können sie die Wartung günstiger als SAP anbieten.
Greift unter den SAP-Anwendern die Ansicht um sich, dass nicht jedes Unternehmen auf die neuesten Updates und Releases angewiesen ist, könnten die Drittanbieter weiter profitieren. Denn oftmals benötigen die Firmen nur Support, um Fehler zu beheben und gesetzliche Änderungen in die Applikationen einzufügen.
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