“Die richtige Zeit für eine eigene Kristallkugel”

silicon.de: Werden die Daten bei solche Projekten aus einer Firma herausgegeben?

Frank J.H. Ridder: Ja natürlich. Da gibt es riesige Datenzentren in Deutschland, in die Firmen mit ihren gesamten SAP-Nutzern ziehen können – quasi in die Wolke des Anbieters. Der Unterschied zum Cloud Computing ist, dass sie wissen, in welches Rechenzentrum sie ziehen, wo die Daten liegen und welche Leute den Betrieb machen. Beim Cloud Computing hat man all diese Vorteile nicht, da herrscht ein hohes Maß an Intransparenz. Deshalb bezeichnen wir das Infrastructur-Utility-Umfeld auch gerne als Brücke hin zu Cloud Computing.

Die Anwender können diese Angebote leicht umsetzen: Sie können unkompliziert und relativ schnell mit ihren Nutzern umziehen, weil die Umgebung bereits fertig da steht. Je nachdem wie komplex das Projekt ist dauert das zwischen zwei Wochen und drei Monaten. Die Hauptvorteile sind – vor allem mit Blick auf die Krise –geringere Kosten und mehr Flexibilität bei der Skalierung. Hinzu kommt eine hohe Qualität der Dienstleistungen.

Denn: Wenn man mehrere Kunden auf einer Serverumgebung sitzen hat und fährt diese gegen die Wand, kostet das den Provider viel Geld. Deshalb vermeiden Provider diesen Fall wie die Pest und investieren hohe Summen.

silicon.de: Wie viel können Anwenderfirmen mit solchen Angeboten einsparen?

Frank J.H. Ridder: Das ist im Outsourcing immer schwierig zu sagen und hängt vor allem damit zusammen, woher man kommt. Prinzipiell kann man sich aber sehr schnell einen eigenen Business Case besorgen. Denn die Provider können – durch den hohen Standardisierungsgrad – schnell einen Preis nennen. Meistens reichen dafür ein, zwei Telefonate oder ein Meeting, in denen man ein Bauchgefühl dafür entwickeln kann, wohin die Reise geht.

Wer dann noch – und das ist oft nicht der Fall – die eigenen Kosten kennt, kann das Einsparpotential relativ schnell ausrechnen. Und dann entscheiden, ob es sich lohnt Gehirnschmalz in dieses Vorhaben zu investieren.