Veraltet und abgeschottet: Warum Firmen-PCs oft nerven

Die Ursache für ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis von Büro-PCs liegt häufig an der Bindung an einen Hauslieferanten, so dass bessere und billigere Alternativen außen vor bleiben. Eine solche Loyalität gegenüber einem Anbieter soll die Beschaffung vereinfachen.

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Oft binden sich Firmen an einen Lieferanten, weil die IT-Abteilung bestrebt ist, die Arbeitsplätze möglichst homogen auszustatten. Teilweise lassen sich Firmen garantieren, dass ein bestimmtes Modell mit exakt gleichbleibender Ausstattung über einen längeren Zeitraum lieferbar ist. Solche PCs sind bei ihrer Inbetriebnahme oft schon veraltet und sind zudem vergleichsweise teuer. Aus Sicht des System-Managements war ein solches Vorgehen früher vernünftig, weil es die Verteilung des Betriebssystems erheblich erleichterte. Mit den modernen Cloning-Techniken in Vista oder Windows 7 ist es aber überholt.

Neben lahmer Hardware muten Firmen ihren Mitarbeitern oft angestaubte Software zu. Bei einem Marktanteil von fast 70 Prozent ist das neun Jahre alte Windows XP zwar noch der Standard, aber selbst in großen Technologiefirmen findet sich immer wieder ein Windows 2000. Wer zu Hause mit Vista, Windows 7 oder einem Mac arbeitet, dem erscheint das Booten eines solchen Firmen-PCs wie eine Zeitreise. Zwar hat das Betriebssystem nur geringen Einfluss auf die Produktivität des Nutzers, aber im Zeitalter der Konsumerisierung der IT haftet den Altversionen jedoch ein erheblicher ästhetischer Makel an.

Ähnlich verhält es sich bei Office-Paketen, deren Fortschritte in den letzten zehn Jahren nicht so dramatisch waren, dass man mit Word XP weniger Arbeit erledigen könnte als mit der Version 2007. Allerdings fühlt man den Rückstand, wenn Geschäftspartner immer wieder die neuesten Office-Dateiformate schicken und sich diese in Office 2000 nicht öffnen lassen, weil das Office Compatibility Pack mindestens Office XP erfordert. Bei anderen Produkten sind alte Versionen ein regelrechtes Handikap. Wer etwa heute noch mit Lotus Notes 5.x arbeiten muss, ist gegenüber Nutzern einer modernen Groupware spürbar im Nachteil.

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Silicon-Redaktion

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  • So nicht
    Diese Betrachtungsweise kann man vielleicht in einem kleinen Unternehmen oder einem Unternehmen sehen, die nicht mit sehr sensiblen Daten hantieren müssen, bzw. ein ausserordentlich stabiles Umfeld benötigen.
    Der ganze Artikel klingt wie ein Marketing-Gag.
    Ich käme niemals auf die Idee - nur um ein Beispiel zu nennen - die USB-Ports freizuschalten, wir arbeiten mit Kundendaten, sehr sensiblen Kundendaten. Bevor wir die Dinger ganz zu gemacht haben und nur noch Firmengeräte über USB zulassen, einen mehrwöchigen Test gemacht, was die Leute alles da reinstecken. Da wurde einem schon ganz anders.
    Absolute Oldtimer, sag ich nix dagegegn, ein Windows 2000 und Office 2000 muss wirklich nicht mehr sein. Aber immer gleich auf den fahrenden Zug aufspringen?

  • Abschreiben von Firmen-PCs
    Durch die 2008 eingeführte Neuregelung für die Abschreibung geringertiger Wirtschaftsgüter ist das Abschreiben von Firmen-PCs leider unwirtschaftlicher geworden.
    Güter zum Preis von 150 ? bis 1000 ?, wozu in der Regel auch ein PC zählt, müssen seit der Unternehmenssteuerreform am 25.5.2007 in einem Pool gebündelt pauschal über fünf Jahre abgeschrieben werden.
    Immer dann, wenn die reguläre Nutzungsdauer laut AfA-Tabelle weniger als 5 Jahre beträgt, ist diese Steuer-Regelung für von Nachteil. Das gilt beispielsweise auch für den PC, den man laut AfA-Tabelle sonst in nur drei Jahren abschreiben könnte.

  • Kamera sehr wohl Datenleck
    Kameras sind aus PC sicht USB-Laufwerke, und lassen sich sehr wohl als Datenleck nutzen. Einfach Drag&Drop im Explorer, fertig.

  • kleiner Steuerirrtum
    "von mehr als 411 Euro im Jahr 2004 auf drei Jahre verkürzt, die heute bereits noch günstigeren Bürorechner lassen sich sofort absetzen............."

    Komisch, gab es da nicht so eine extrem lange Sammelabschreibung....

    Wäre das wirklich so wie im Artikel behaputet gäbe es das Problem kaum
    M.Mühling

  • Schon mal was von Sarbanes-Oxley gehört?
    Der Artikel ist ziemlich einseitig um nicht zu sagen unfair. Viele Betriebe haben ein (formalistisches) internes Kontrollsystem, mit dem z.B. Ablauffristen von Kennworten oder Beschränkungen von Zugriffsrechten (u.a. auf USB) geregelt. Die kommen meist von der Geschäftsleitung, die IT setzt nur um.

  • Ziemlich daneben
    Der Artikel geht ziemlich an den Notwendigkeiten im internationalen Firmenumfeld vorbei. Abgesehen von schon erwähnten sachlichen Fehlern ist auch überhaupt nicht berücksichtigt, wie unter Kostendruck stehende IT-Abteilungen ein zunehmend komplexer werdendes IT-Environment managen sollen. Wir sind im Geschäftsumfeld ja nicht bei "Wünsch Dir was" sondern müssen mit den IT-Resourcen Geld verdienen.

  • Ziemlich einseitige Sicht
    Das ganze hört sich so an, als ob der Autor in einem grösseren produktivem Umfeld noch nie gearbeitet hat.
    Zum Bereich USB-Stick/Kamera: Einen USB-Port freizuschalten birgt sowohl das Risiko eines Datenklaus, als auch die Gefahr, dass Programme oder Viren in das Natzwerk gelangen. Sie sollten vielleicht mal mit Wirtschaftsprüfern über ein solches Zenario sprechen. Ich denke Sicherheit geht vor Spass.
    Thema Office: haben sie schon Office 2007 ausprobiert? Bei uns läuft 2003. Die Änderungen sind so weitreichend, dass man sämtliche Mitarbeiter neu schulen müsste. Wer das ganze privat nutzt geht an solche Dinge ganz anders ran.
    Thema PC's: Der Versuch standartisierte Rechner zu benutzten hat einen ganz logischen Hintergrund. Die Belastung des Helpdesk wird deutlich reduziert. Würde man einen solchen Wildwuchs mitmachen, wie im Artikel gewünscht, muss man natürlich auch gleich die Mitarbeiter am Helpdesk verdoppeln und das nur, damit die Rechner auf neuestem Stand sind. Die Performance von Rechnern die 4-5 Jahre alt sind reichen für Büroanwendungen locker aus.
    Ich denke man sollte die Konsequenzen einer solchen Infrastruktur bedenken, bevor man einen solchen Artikel schreibt.

  • Hallo???
    Da kann ich nur sagen: Selten so'n unsachlichen und realitätsfremden Schwachsinn gelesen!! Da lässt sich aus sicherheitsrelevanten und firmenstrategischen Aspekten so ziemlich jedes Argument anfechten. Selbst "alte" PCs sind, wenn man mit virtualisierten Desktops arbeiten kein Hemmschuh...
    Von Netzlaufwerken, die die User für den Datenzugriff brauchen bis hin zu Virenscannern und USB-Ports, die auch bei uns gesperrt sind ist an diesem Artikel so ziemlich alles sehr unrealistisch dargestellt. Und wenn ich die Office-Orgie bedenke: wir haben inzwischen Office 2007 und ich kenne keien User, der davon begeistert war!
    Aber egal. Wahrscheinlich wurde der Schreiberling gesponsort (von wem nur???)

  • extrem einseitig
    Natürlich ist es für den Anwender prima, mit einer Hard- und Software-Ausstattung wie zu Hause zu arbeiten.
    Wieviele unterschiedliche Programme sollen denn eingesetzt werden.
    Wie sollen zentral nicht standardisierte SoftwareProdukte upgedated werden.
    Wer beschäftigt sich privat mit der Sicherheit seines mobilen Communicators?
    Sicherheitsmassnahmen ergeben sich sehr oft aus den Anforderungen der Wirtschaftsprüfer.
    In einem Unternehmen ergen sich auch rechtlich ganz andere Anforderungen an die Hard- und Software, z.B. die Verhinderung von Aufruf oder Speicherung von Daten mit strafbaren Inhalten.

  • ...schwerfällige Virenscanner?
    Also so was habe ich noch nie gehört. Bei Virenscasnner gehts doch haupsächlich im die Erkennung von Schädlingen und wenn er seine Sache gut macht bin ich gerne bereit ein paar Sekunden länger zu warten.
    Insgesamt hatt dieser Artikel so gut wie nichts korrekt dargestellt.
    Setzen 6.

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