“Die Kommission legt an diesem Montag einen Richtlinienentwurf vor, der zumindest innerhalb der Europäische Union mit den dunklen Ecken des Internets und den kriminellen Bildern von Kindesmissbrauch aufräumen soll.” Malmström ist überzeugt davon, dass es keine andere Wahl gibt: “Handeln wir nicht, so könnten die potentiellen Nutzer solcher Websites das betrachten derartiger Bilder mit der Zeit womöglich als normal ansehen.”

Einen entsprechenden Richtlinienentwurf gibt es bereits. Nach Informationen der FAZ beinhaltet er 22 Straftatbestände, die die Mitgliedsstaaten in internationales Recht aufnehmen müssten. Darunter das sogenannte Grooming, der Versuch, in Online-Netzwerken Kinder ausfindig zu machen, um diese später zu missbrauchen. Bestraft werden soll auch, wer Kinder zu sexuellen Darbietungen etwa vor einer Webcam veranlasst.

Zusätzlich zu Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie sollen in Zukunft auch das gezielte Suchen nach und das Betrachten derselben im Internet strafbar sein. Damit will die EU-Kommission dem Umstand Rechnung tragen, dass Kriminelle eine Strafe umgehen könnten, indem sie Fotos direkt im Netz ansehen oder Videos streamen, ohne die entsprechenden Dateien auf dem eigenen Rechner zu speichern.

Ergänzt werden die Bestimmungen zur Strafverfolgung durch Opferschutz- und Präventionsmaßnahmen. Dazu zählt die Kommission die Sperrung kinderpornographischer Websites, die die Zugangsanbieter technisch umsetzen sollen. In der konkreten Ausgestaltung der Sperrtechnik und des Verfahrens wird den EU-Staaten ein Spielraum zugestanden. Sie könnten die Provider – wie in Italien praktiziert – gesetzlich in die Pflicht nehmen. Sie könnten aber auch – wie in Großbritannien – der Internetwirtschaft die Einrichtung eines Sperrsystems überlassen.

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Silicon-Redaktion

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  • Gott vergib Ihnen was Sie tun!
    Gott vergib Ihnen, denn Sie wissen nicht was Sie tun!

  • Wieder einmal... knapp daneben ist auch vorbei!
    Grundsätzlich kann ich als Vater von 2 Kindern nur zustimmen, die Idee ist hehr, der Gedanke gut.

    Doch wie bei allem ergibt sich bei der Umsetzung ein Problem - wer kontrolliert die Kontrolleure. Anders gefragt: Was kostet es, die Konkurrenz mal eben aus dem WWW zu bannen, und sei es nur "aus Versehen"?

    Schon jetzt rankt Google nicht mehr nach Quote sondern nach Kapital. Geld will zu Geld, war schon immer so. Und nachdem missglückten Versuchen, T-Onlines BTX-Bezahlmanier aufs Web zu portieren sucht man nach neuen Möglichkeiten.

    Was aber ist eine dunkle Ecke? Und warum packt man nicht dort an, wo es wirklich Sinn macht - bei einem neuen SMTP-Protokoll, dass Spammails endgültig in die Analen der Geschichte verbannt? Zu teuer? Mitnichten, ein Tag Spams kostet die Wirtschaft weit mehr als ein neues Protokoll zu erstellen. Kleinliche Firmendünkel sind hier das wahre Problem. Jeder, der sich mit der Materie beschäftigt, weiß das.

    Was also soll bei einem Intenet-Sperren-Gesetz nun herauskommen, dass aufgrund vielfältiger wirtschaftlicher Interessen mit Sicherheit genauso löchrig und verwaschen sein wird, wie es die ganze Internet-Politik schon seit jeher ist.

    Und ein weiterer Aspekt: Solange die "bösen Buben" öffentlich hausen, weiß man wenigstens was sie tun. Geheime Wege gibt es sowieso schon, die Sperren greifen also ohnehin nicht, da die wahre Schande verschlüsselt und paketiert im Netz kursiert.

    Man möge also, allen voran Frau Malström, die vielen vielen Steuergelder für sinnvollere Aufgaben platzieren und das Internet den Leuten überlassen, die eine Ahnung haben, womit sie da arbeiten.

    Wem dieser Kommentar nicht passt, darf ihn vergessen. Ein Schlag auf den Kopf löscht die letzten 2 Minuten aus dem Gedächtnis.
    Wer also

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