Neues Qualitätsmodell für bessere Software

Heutzutage konstruieren viele Unternehmen ihre Qualitätsmodelle selbst, nur manchmal basieren sie auf bestehenden Standards, hieß es von Quamoco. Dieses Vorgehen habe Nachteile: Es sei sehr zeitintensiv und wertvolle Erfahrungen, die letztendlich in Standards subsumiert seien, würden nicht genutzt. Konzentriere sich ein Unternehmen später auf ein neues Projekt, müsse das Modell erneut aufwändig verändert werden. Außerdem ließen sich Qualitätsprozesse nicht vergleichen, wenn jeder ein anderes Qualitätsmodell einsetze.

“Offensichtlich genügen die jetzigen Normen nicht”, so Broy. “Die Unternehmen vertrauen stärker ihren eigenen Modellen. Die bestehenden Standards sind zu starr, sie lassen sich zu wenig auf die individuellen Notwendigkeiten anwenden.”

Das Quamoco-Team erarbeitet nach eigenen Angaben ein Qualitätsmodell, das leicht anwendbar und anpassbar sein soll. Durch einen hohen Detailierungsgrad und eine domänenspezifische Anpassung könne es breiten Einsatz finden. Unternehmen könnten damit mit geringem Aufwand das Qualitätsmodell auf ihre Bedürfnisse zuschneiden; der Nutzer werde durch Hilfestellungen im Anpassungsprozess unterstützt.

Umgesetzt wird das durch ein Basismodell, in dem detaillierte Qualitätseigenschaften beschrieben sind. Das Basismodell wird durch domänenspezifische Spezialmodelle erweitert. Dem Basismodell und den Spezialmodellen übergeordnet steht das Metamodell, das die allgemeine Struktur der Modelle definiert und Verbindungen schafft. Es beschreibt, wie sich spezifische Qualitätseigenschaften in unterschiedlichen Bereichen des Entwicklungsprozesses beziehungsweise späteren Einsatzes der Software auswirken können.

Das Projektteam von Quamoco hat bereits ein erstes Qualitätsmodell erarbeitet, dieses wird zurzeit von den Industriepartnern in Bezug auf die unterschiedlichen Domänen erprobt. Parallel entwickeln die Quamoco-Projektmitglieder Methoden für den unternehmenseigenen Zuschnitt, für die Qualitätsbewertung und das Anforderungsmanagement. Quamoco verfolgt einen iterativen Ansatz und legt jedes Jahr ein verbessertes Qualitätsmodell vor. Zum Abschluss 2012 soll ein ausgereiftes Qualitätsmodell verfügbar sein.

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Silicon-Redaktion

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