IBMs Impact-Event: Bestandsaufnahme bei SOA

Selbst die ersten SOA-Implementationen waren für die Puristen kaum diskussionswürdig – machten diese doch an allen Ecken und Kanten Kompromisse gegenüber dem Machbaren, dem Bestehenden und allem voran den Kundenforderungen.

Erst mit der Zeit setzte sich bei ihnen die Erkenntnis durch, dass eine unvollkommene, dafür aber reale, SOA-Einführung besser ist, als ein theoretischer SOA-Elfenbeinturm. Diese Erkenntnis wurde vor allem von der Tatsache genährt, dass es für konkrete SOA-Einführungen mit nachweislichen Erfolgen auch Geld gibt, wogegen die theoretischen Gedankenspiele ein Schattendasein als brotlose Kunst führen müssen.

Inzwischen hat sich SOA in Form des Enterprise Service Bus (ESB) zu einer universellen Plattform für die Integration von unterschiedlichen Applikationen und deren Middleware etabliert. Die entscheidenden Vorteile einer standardisierten SOA-Architektur sind die Skalierbarkeit, die Modularität und die Flexibilität des Gesamtsystems.

Das (tatsächlich) führende Produkt dazu ist IBMs Websphere, das laut IBM im ersten Quartal 2010 ein Plus von 13 Prozent verbuchen konnte. Nach einer Untersuchung der New Yorker WinterGreen-Research-Gruppe hat IBM einen Anteil von 75 Prozent im SOA-Markt und ist damit unangefochtener Markführer.

Der Erfolg von SOA im Allgemeinen und IBMs WebSphere im Besonderen hat dazu geführt, dass die Diskussionen um die Technologie durch Überlegungen zur besseren Nutzung von SOA abgelöst wurden. IBMs oberster Software-Chef, Steve Mills, verwies in seiner Keynote darauf, dass heute nicht mehr per se über SOA-Technologien gesprochen wird, sondern nur noch darum, wie man damit die Geschäftsprozesse besser optimieren kann. “Das vorige Jahrzehnt war das Jahrzehnt von BPO, jetzt haben wir das Jahrzehnt von ‘Smart-BPO'”, lautet seine Analyse.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

19 Stunden ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

19 Stunden ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

3 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

5 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

6 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

1 Woche ago