“Alle Lösungen On-Premise, On-Demand und auf allen – auch mobilen – Geräten”, fasste Co-CEO Jim Hagemann Snabe seine Produktstrategie zusammen. Während der mit großem technischen Aufwand in HDTV aus Orlando zugeschaltete Kollege Bill McDermott die Vorzüge des Echtzeitunternehmens hervorhob, deren Ära man über die hauseigene In-Memory-Technik einläuten wolle. Die Rollenverteilung war klar: McDermott versprühte technologischen Optimismus, während Snabe die Anwender beruhigte, dass man ihnen lediglich neue Optionen anbieten und sie nicht auf eine neue Technik zwingen wolle. Beide ließen aber keinen Zweifel daran, dass die dreistufige Client-Server-Technik, mit der R/3 den Weltmarkt erobert hat, überkommen ist.
Die Besucher der laut Veranstalter rund 50.000 Teilnehmer in Frankfurt und Orlando interessierte dagegen vor allem die strategische Bedeutung der eben angekündigten Sybase-Übernahme, die vom SAP-Vorstand erstaunlicherweise kleingeredet wurde. So wurde der Übernahmekandidat immer wieder auf die Einbindung mobiler Endgeräte in die Unternehmens-Datenverarbeitung festgelegt. Auch wurde erwähnt, dass Sybase eine stabile und langjährige Kundenbasis bei Finanzdienstleistern und in der Telekom-Industrie mitbringt.
Dabei blieb unerwähnt, dass sich Sybase dort vor allem wegen seiner auch bei großen Datenmengen als hochperformant geltenden Datenbanken hat halten können, die ansonsten bei klassischen Unternehmensanwendungen durch Oracle, DB2 und Microsofts Sybase-Ableger SQL-Server marginalisiert wurde. Zuletzt hat Sybase jedoch mit seiner spaltenorientierten Technik im anspruchsvollen Data-Warehouse-Bereich und hier auch für In-Memory-Techniken ins Geschäft zurück gefunden, an denen auch Sybase intensiv entwickelt.
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