Demnach verändern 41 Prozent der Bundesbürger aus eigener Initiative niemals ihre Zugangscodes für Online-Konten, E-Mail-Postfächer, Auktionsplattformen, PC oder Handy. 8 Prozent wechseln den Zugangscode nur alle paar Jahre, 11 Prozent immerhin jährlich. 6 Prozent tauschen halbjährlich ihre Kennwörter, 9 Prozent quartalsweise, 7 Prozent monatlich, jeder hundertste gar wöchentlich.

“Bei Passwörtern zahlt sich Treue nicht aus – die wichtigsten Passwörter sollten alle drei Monate geändert werden”, sagte dazu Professor Dieter Kempf vom Präsidium des Bitkom.
Das erschwere Online-Kriminellen ihre Arbeit. “Private Nutzer und Unternehmen sind gleichermaßen gefordert. Die Firmen sollten die PCs ihrer Mitarbeiter so einstellen, dass Kennwörter regelmäßig geändert werden müssen. Zudem sollte es Vorgaben zur Mindestlänge und dem Schwierigkeitsgrad des Passwortes geben”, so Kempf.

Frauen ändern ihre wichtigsten Kennwörter demnach noch seltener als Männer: 45 Prozent tun dies nie (Männer: 38 Prozent), nur 12 Prozent mindestens einmal im Quartal (Männer: 24 Prozent). Sensibilisiert sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 29 Jahre: Gut 27 Prozent dieser Altersgruppe ändert seine wichtigsten Kennwörter mindestens quartalsweise. Bei den Senioren über 60 Jahren sind es nur rund 4 Prozent.

“Die meisten Menschen ändern ihre Passwörter zu selten, oft aus Arglosigkeit oder weil sie befürchten, sie zu vergessen”, so Kempf. Eine bequeme und sichere Lösung zur Passwort-Verwaltung seien ‘Passwortsafes’.

Diese Programme werden auf einem verschlüsselten Bereich der Festplatte gespeichert oder durch Speichermedien wie USB-Sticks oder Smartcards mit dem Rechner verbunden. Sie erstellen automatisch Passwörter, die sich schwerer entschlüsseln lassen. Bei Bedarf weisen sie ein neues Passwort einer speziellen Webseite zu und nutzen beim Abruf dieser Webseite automatisch das entsprechende Passwort. Außerdem werden alle Passwörter verschlüsselt gespeichert. Der Nutzer muss sich auf diese Weise nur noch ein möglichst sicheres Haupt-Passwort merken.

Silicon-Redaktion

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  • Kreditkarten
    Das Passwort für EC- und Kredit-Karten wird bei manchen Banken nur alle 5 Jahre mit Zustellung der neuen Karte gewechselt, bei vielen Banken bleibt die PIN für die Neue Karte bestehen. Daraus kann man doch eindeutig erkennen, daß eine 4stellige Ziffernfolge ein Leben lang genügend Schutz bietet. Oder sollte der Schluss ein anderer sein? ;-)

  • Noch einfacher: Kein Passwort, keine Hardware - nur ich und mein Rechner. Und der erkennt mich!
    Das Leben kann ja so einfach sein! Seit wir in der Arbeit das Login mit unserem Tippverhalten machen (Tippbiometrie nennt sich das), ist es wirklich klasse:
    Ich brauche mir kein Passwort merken und keinen Token mehr mitnehmen. Ich tippe den kurzen Text vom Bildschirm ab - schon habe ich Zugang zu meinem Rechner. Das ist total komfortabel, und sicher ist es auch. Kein Passwort zum Vergessen oder Weitergeben. Mein Tippverhalten ist wie meine Handschrift. Es gehört nur mir. So kann kein anderer an meine Daten - ich hab's mit den Kollegen ausprobiert! Wenn das nur überall möglich wäre!
    Testen Sie's einfach selber, Sie werden staunen.

    Und wer hat's erfunden? Ein deutscher Professor!

    Viele Grüße
    Lucky User

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