Jede fünfte IT-Applikation ist redundant

Nach Angaben von Capgemini muss bei 85 Prozent von ihnen das Applikationsportfolio rationalisiert werden. Beinahe 60 Prozent erklären, dass sie aktuell “mehr” oder sogar “viel mehr” Applikationen unterstützen als sie für ihr Geschäft benötigen. Im Durchschnitt schätzen die Befragten, dass gut jede fünfte IT-Applikation (19,9 Prozent) in globalen Unternehmen redundant ist – die Hälfte der Befragten gibt sogar an, dass dies auf bis zu 50 Prozent ihrer Applikationen zutrifft.

Nach Jahren des Sparens sei der Innovationsdruck wieder hoch. “Wichtig ist nun, dass Unternehmen bei allen Modernisierungsaktivitäten die Nachhaltigkeit der Investitionen prüfen”, sagte Dr. Olaf-Rüdiger Hasse vom Capgemini Management Team für Application Lifecycle Services. Zum einen müsse die Komplexität der Applikationslandschaft verringert werden. “Prozessharmonisierung und Standardapplikationen soweit wie möglich sind hier die Kernaufgaben.”

Zum anderen brauche man eine abgestimmte, strategische Steuerung, Entwicklung und Pflege der Applikationslandschaft. Über 55 Prozent der großen Unternehmen hätten angegeben, das mindestens die Hälfte ihrer Applikationen maßgeschneidert sei. Zudem gaben jedoch nur 13 Prozent an, dass die unterschiedlichen Teams für Applikationsentwicklung und -pflege aufeinander abgestimmt sind.

Die Anzahl an unterstützten Applikationen – bis zu 10.000 in globalen Unternehmen – in Verbindung mit einem geschätzten Datenzuwachs von durchschnittlich fünf Prozent pro Monat bedeute, dass das Applikationsmanagement zu einer ernsthaften Herausforderung werde. Getrieben durch die zunehmende Verlagerung von Applikationen in die Wolke (Cloud Computing), werde sich darüber hinaus der Bedarf an einer systematisch gemanagten Stilllegung von Applikationen beschleunigen.

Folgende Hürden seien dabei zu überwinden: Die Kosten von Abschaltprojekten, kulturelle Widerstände gegen die Veränderung, der Mangel an qualifizierten Entwicklern für die Migration der Daten von den Alt-Applikationen und besonders das mangelnde Bewusstsein für die hohe Bedeutung der Applikationen. “Trotz der Tatsache, dass die Datenarchivierung und Applikationsabschaltung signifikante Kosteneinsparungen, Prozesseffizienz und eine höhere Agilität liefern können, finden sich diese Themen noch nicht adäquat auf der CIO-Agenda wieder”, so Dr. Hasse.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

1 Tag ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

1 Tag ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

2 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

2 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

3 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

3 Tagen ago