“Die zunehmende Nutzung von Online Video, Internet-TV und Cloud Services wird die Nachfrage nach superschnellen Breitbandverbindungen anfeuern”, sagte Christian Teichmann, Geschäftsführer bei Solon Management Consulting. Die herkömmliche kupferkabelbasierte Infrastruktur mit maximalen Geschwindigkeiten von 12-16 Mbit/s werde auf Dauer dem steigenden Kapazitätsbedarf nicht gerecht. Hingegen böten Glasfasernetze Bandbreiten mit Geschwindigkeiten von 100 bis zu 1000 Mbit/s.

Der Trend zu schnellen Verbindungen zeigt sich demnach im deutschen Breitbandmarkt: Alternative DSL-Anbieter können kaum mehr neue Abonnenten gewinnen, während Breitbandprodukte über Kabel, VDSL und Glasfaser zweistellige Zuwächse verzeichnen. Noch weiter ist der Infrastrukturwandel in Portugal fortgeschritten. Seit der Einführung von Internetverbindungen der nächsten Generation wie Glasfaser oder Kabelbreitband ist der Marktanteil der DSL-Anbieter deutlich zurückgegangen. Solon erwartet, dass sich dieser Verdrängungsprozess auch in Deutschland wiederholt.

Auch im Geschäftskundensegment stehen die Zeichen für Glasfaseranbieter auf Wachstum: In Deutschland stiegen die Umsätze für ihre Produkte im B2B-Segment um 11 Prozent, während die gesamten Telekommunikationsumsätze um zwei Prozent zurückgingen. Neue Dienstleistungen wie Cloud Computing oder Videokonferenzen via Internet treiben die Nachfrage für schnelle Breitbandverbindungen. “Allein die hohe Nachfrage garantiert aber noch nicht den Geschäftserfolg”, warnt Teichmann, “denn entscheidend für profitables Wachstum im Geschäftskundensegment ist die räumliche Nähe von vielen Geschäftskunden zum eigenen Netz.”

Glasfaseranbieter benötigen deshalb detaillierte Kenntnisse über ihr Netzwerk. So sollten sie Straße für Straße das Kundenpotential und die Konkurrenzsituation im Umfeld ihres Netzes analysieren. “Basierend auf dem Wissen um die ‘Route Uniqueness’ lassen sich maßgeschneiderte Expansions- und Vertriebsstrategien entwickeln”, so Teichmann.

Für den Datenverkehr im Mobilfunk prognostiziert Solon ein noch rasanteres Wachstum. Durch den Boom von Smartphones wird die mobile Datenübermittlung in Westeuropa jährlich um mehr als 90 Prozent wachsen. Mobilfunkanbieter stehen zunehmend unter Druck, die Verbindungen zwischen Antennenbasisstationen und dem Backbone-Netz mit mehr Kapazitäten auszubauen. Glasfaseranbieter mit ihren skalierbaren und flexiblen Netzwerken sind ideal positioniert, um diese Anbindung zu übernehmen.

Silicon-Redaktion

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