Apple und Microsoft bieten angeblich gemeinsam für Kodak-Patente

Das berichtet das Wall Street Journal. Die Auktion für die Sammlung, die rund 1100 Schutzrechte umfasst, beginnt im Lauf dieser Woche.

Dem Bericht zufolge sind auch Google, Samsung, HTC und LG an dem geistigen Eigentum des Kameraherstellers interessiert. Sie haben sich demnach mit dem in San Francisco ansässigen Patentverwerter RPX zusammengeschlossen.

Für Microsoft und Apple wäre es nicht der erste gemeinsame Patentkauf. Beide Firmen gehören neben EMC, Ericsson, Research In Motion und Sony dem Konsortium an, das die Schutzrechte des kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel für 4,5 Milliarden Dollar erworben hat. Es setzte sich bei der Auktion unter anderem gegen Google und Intel durch, die ebenfalls die Techniken für Mobilfunk, 4G-Netze, optische Netze, Daten- und Sprachnetzwerke, Internet und Halbleiter ersteigern wollten.

Laut WSJ setzt sich Kodaks Patentsammlung aus 700 Schutzrechten rund um Sucher für digitale Kameras sowie weiteren 400 Schutzrechten für die Aufnahme und Bearbeitung von Bildern zusammen. Der Wert des Portfolios betrage möglicherweise weniger als 2,2 Milliarden Dollar.

Kodak hatte im Januar Konkurs angemeldet. Mit dem Verkauf des geistigen Eigentums soll unter anderem ein Kredit der Citigroup über 950 Millionen Dollar zurückgezahlt werden. Nach eigenen Angaben hat Kodak mit diesen Patenten seit 2001 mehr als 3 Milliarden Dollar eingenommen. Ende Juli war das Unternehmen jedoch mit dem Versuch gescheitert, eines der Schutzrechte gegen Apple und RIM durchzusetzen. Es galt als eines der attraktivsten Patente des Portfolios.

Neben Kodak und Nortel haben zuletzt auch andere Unternehmen Teile ihres geistigen Eigentums verkauft. AOL erhielt kürzlich von Microsoft rund 1 Milliarde Dollar für 800 Patente. Einer Meldung an die US-Börsenaufsicht zufolge waren Google Motorolas Patente und Techniken 5,5 Milliarden Dollar wert, was fast der Hälfte des gezahlten Kaufpreises für den Handyhersteller von 12,4 Milliarden Dollar entsprach.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

Redaktion

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