RIM kann Verluste reduzieren

Die Bilanz (PDF) für das zweite Quartal 2013 (bis 1. September) weist einen Verlust von 235 Millionen Dollar (181 Millionen Euro) oder 0,45 Dollar je Aktie aus. Vor einem Jahr hatte der kanadische Handyhersteller noch einen Gewinn von 329 Millionen Dollar erwirtschaftet. Der Umsatz schrumpfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro).

Das Ergebnis liegt leicht über den geringen Erwartungen von Analysten. Sie hatten im Durchschnitt einen Fehlbetrag von 0,46 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 2,5 Milliarden Dollar vorausgesagt. Anleger reagierten überraschend positiv. Im nachbörslichen Handel legte die RIM-Aktie um 20,45 Prozent oder 1,46 Dollar auf 8,60 Dollar zu.

Zwischen Anfang Juni und Anfang September verkaufte RIM 7,4 Millionen Blackberry-Smartphones und 130.000 Playbooks. Die Zahl der Abonnenten erhöhte sich um 2 Millionen auf 80 Millionen. “Trotz der erheblichen Veränderungen, die wir unternehmensweit einführen, zeigt das zweite Quartal, dass RIM bei den finanziellen und operativen Zielen Fortschritte erreicht”, sagte CEO Thorsten Heins.

Die Zuwächse erzielte RIM vor allem in Schwellenländern, in denen überwiegend Einstiegsgeräte gekauft werden, die geringere Margen abwerfen. In Schlüsselregionen wie Nordamerika gibt das Unternehmen weiter Anteile an iPhones und Android-Geräte ab.

Auch für das dritte Quartal rechnen die Kanadier mit einem operativen Verlust. Eine Kehrtwende ist frühestens mit der Einführung von Blackberry OS 10 zu erwarten. RIMs neues Mobil-OS soll Anfang 2013 erhältlich sein. Um die Verkäufe der neuen Smartphones anzukurbeln, will das Unternehmen zudem in Werbung und Marketing investieren. Die Entwicklergemeinde wird mit fragwürdigen Liebeserklärungen traktiert.

Im Lauf der Woche verteidigte Heins die Strategie, alles auf Blackberry 10 zu setzen. “Wir haben eine gute Chance, die Plattform Nummer 3 im Markt zu sein”, sagte er auf der Entwicklerkonferenz Blackberry Jam. “Die Netzbetreiber wollen andere Plattformen. Und wir sind nicht nur eine weitere offene Plattform, die auf einem anderen System läuft. Wir sind Blackberry.”

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Redaktion

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