Internet der Dinge verändert Supply-Chain bis 2020 entscheidend

Bis 2020 soll die Zahl der intelligenten und internetfähigen Endgeräte auf 26 Milliarden wachsen. Das wird Gartner zufolge die Supply-Chain entscheidend verändern. Besonders betroffen sind die Bereichen Informationsbeschaffung und Internetsicherheit.

26 Milliarden intelligente Endgeräte die mit dem Internet verbunden sind, sollen Gartner zufolge bis 2020 auf dem Markt sein. Vor fünf Jahren lag die Zahl gerade mal bei 0,9 Milliarden Geräten. Eine solche hohe Anzahl generiert eine enorme Menge an Informationen, mit denen es Akteure einer Supply-Chain möglich sein wird, auf eine völlig neue Weise zusammenzuarbeiten und zu kommunizieren, so die Marktforscher.

gartner IT-Ausgaben 2014Zudem wird das Internet der Dinge (IoT) die Supply-Chain entscheidend verändern, vermutet Gartner. Das gilt insbesondere für Marktführer im Bereich Supply-Chain und das steigende Risiko für Internetangriffe.

“Einige IoT-Geräte sind ausgereifter als andere beispielsweise kommerzielle Telematik, die bereits in Transportflotten eingesetzt wird, um die Effizienz der Logistik zu verbessern. Einige wie intelligente Stoffe, die Sensoren in Kleidung und Industriegewebe nutzen, um die Gesundheit oder Produktionsprozesse zu überwachen, sind erst in der Entstehung”, erklärt Michael Burkett, Managing Vice President bei Gartner. Deshalb müssen Supply-Chain-Strategen sich jetzt mit dem Potential von IoT-Geräten befassen.

Sobald diese Geräte zum Standard werden, sollen moderne Supply-Chains den Kunden differenziertere Dienstleistungen effizient anbieten können. Gartner erwartet zudem, dass eine Steigerung von digitalen Marketing-Investitionen im zweistelligen Bereich Supply-Chain-Marktführern einen tieferen Einblick in die Märkte ermöglichen wird.

Auch 2014 steigen den Marktforschern zufolge die Budgets für digitales Marketing. Eine rasche Umstellung auf digitales Marketing habe direkte Auswirkungen auf die Supply-Chain, glaubt Gartner. Dies trifft insbesondere auf die Konsumgüterindustrie mit schnellen Zyklen der Go-to-Marktet- und Werbeaktivitäten zu. B2B-Branchen die digitale Kanäle nutzen, um Kunden zu erreichen sind laut Gartner ebenfalls betroffen.

“Supply-Chain-Marktführer müssen ihre Prozesse anpassen, um in dieser digitalen Geschäftswelt agieren zu können”, sagt Burkett. “Das beinhaltet die neuen Erwartungen der Kunden und die sprunghafte Nachfrage des digitalen Marketings zu erfüllen. Eine zukünftige Supply-Chain begegnet diesen Erwartungen von konvergente Personen, Unternehmen und Dinge in einem digitalen Wertschöpfungsnetzwerk und bezieht die durch IoT und intelligente Maschinen schnell entstehenden Fähigkeiten in die Design-Strategie mit ein.”

Die eigenen Segmentierungs-Anstrengungen können Supply-Chains mit Kundeninformationen, die durch digitales Marketing gewonnen wurden, weiter verfeinern und die Nachfrage-Planung verbessern. Auf diese Weise können sie dies als frühe Indikatoren für Nachfrage nutzen.

Das digitale Geschäft wird Gartner zufolge in den nächsten fünf Jahren auch das Design und die Produktion verändern. Die Möglichkeiten von 3D-Druck werden dazu führen, dass die Herstellung eines Produkts auf den letztmöglichen Zeitpunkt verschoben wird, vermuten die Marktforscher. Sollte der 3D-Druck die Erwartungen erfüllen können, würde dies ganze Lieferketten verändern. Demnach richte sich die Produktion nur noch nach der aktuellen Nachfrage und helfe damit Lagerflächen und Produktionskapazitäten einzusparen, so Gartner weiter.

Der Absatz von 3D-Druckern steigt Gartner zufolge rasant. Die Drucker kommen auch in der Produktion und der erweiterten Supply-Chain vermehrt zum Einsatz. Dennoch sollten Supply-Chain-Strategen bedenken, dass sich der 3D-Druck noch im Anfangsstadium befindet und aktuell nur für ausgewählte Materialien sowie bestimmte Herstellungsprozesse geeignet ist.